Frühstückstüten an Schulen Frühstückstüten an Schulen: "Bei den Kindern ist der Bedarf riesig"

Halle (Saale) - Im halleschen Stadtteil Silberhöhe verteilt der Kinderschutzbund mit finanzieller Unterstützung von „Wir helfen“ an zwei Schulen Frühstückstüten. Über die Initiative – und Kritik daran – sprach MZ-Reporter Julius Lukas mit Geschäftsführer Christian Kühne.
Sie haben das Projekt in diesem Jahr gestartet: Wie lief es an?
Christian Kühne: Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Die Kinder mögen das Essen. Es gibt Brote mit Wurst, Käse und Salat - und dazu noch Obst. Die Schüler wollen auch immer wissen, wann wir das nächste Mal kommen.
Wie kam es zu dem Projekt?
Kühne: Es kommen immer wieder Kinder am Nachmittag in unseren Treff im Süden von Halle und haben bis dahin noch keine Mahlzeit zu sich genommen. Und da das oft vorkommt, haben wir uns gesagt: Wir müssen etwas tun.
Woher bekommen Sie die Lebensmittel?
Kühne: Wir haben eine großartige Unterstützung durch den Edeka Markt Wilhelm. Die Chefin, Frau Wilhelm, unterstützt uns mit Lebensmitteln. Und da kommt richtig viel zusammen: Acht Brote, vier Kilo Äpfel, Gurken, Wurst und Käse - und das ist nur die Ration für einen Tag.
Aber nehmen Sie mit dem Projekt nicht die Eltern aus der Verantwortung?
Kühne: Diese Kritik haben wir schon das ein oder andere Mal gehört. Und ich muss sagen, dass sich viele Eltern - auch wenn sie nicht so viel Geld haben - sehr gut um ihre Kinder kümmern. Aber es gibt auch das Gegenbeispiel. Bei diesen Kinder ist der Bedarf dann riesig. Und da bringt es ja nichts, auf die Eltern zu zeigen. Denn das ändert für die Kinder nichts. Und unsere Hoffnung ist, dass durch das Projekt die Kinder anders auf Ernährung blicken, etwas über gesundes Essen lernen und es später mal besser machen.
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„Wir helfen“ - Die Aktion der Mitteldeutschen Zeitung sammelt seit 2001 Geld für Kinder im südlichen Sachsen-Anhalt. (mz)