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Fliegerbombe am Domplatz Fliegerbombe am Domplatz: Magdeburg nach Entschärfung auf dem Weg zum Alltag

18.07.2014, 05:10
Eine Fliegerbombe wurde am Donnerstag in Magdeburg bei Abrissarbeiten in unmittelbarer Nähe des Domes gefunden.
Eine Fliegerbombe wurde am Donnerstag in Magdeburg bei Abrissarbeiten in unmittelbarer Nähe des Domes gefunden. dpa Lizenz

Magdeburg - Die Bauarbeiten gehen weiter, Menschen strömen wieder durch die Innenstadt, der Landtag setzt seine unterbrochene Tagung fort. Nach der Entschärfung einer Fliegerbombe in Magdeburg ist der Alltag zurückgekehrt. Tausende Menschen hatten am Donnerstag Wohnungen, Schulen, Kindergärten, Büros und Arztpraxen verlassen müssen, damit eine bei Bauarbeiten gefundene Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden konnte. Nach etwas mehr als 35 Minuten hatten die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Zünder unschädlich gemacht, teilte die Polizei in Magdeburg mit. Doch schon bald könnte die nächste explosive Ladung gefunden werden.

„Es ist ein Lottospiel“, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg am Freitag. Während des Zweiten Weltkrieges sei Magdeburg stark bombardiert worden. Die zu großen Teilen nach dem Krieg neu aufgebaute Innenstadt zeugt noch heute davon. Bei Baggerarbeiten könnten jederzeit - vielleicht schon bald - weitere Bomben gefunden werden, sagte der Polizeisprecher.

Am Donnerstagvormittag war die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg beim Abriss von DDR-Plattenbauten unweit des Domplatzes entdeckt worden. Am Nachmittag evakuierte die Polizei einen Umkreis von 500 Metern um den Fundort. 6300 Menschen mussten ihre Wohnungen und Büros verlassen. Der Landtag brach seine Sitzung ab. Rund 400 Beamte waren im Einsatz. Gegen 21.40 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten 17 000 Magdeburger ihre Wohnungen verlassen müssen, nachdem eine Fünf-Zentner-Bombe am Damaschkeplatz gefunden worden war. Auch in anderen Städten wie Halle gingen damals zahlreiche Bomben nieder. 2011 mussten sich daher in der Saalestadt rund 20 000 Menschen in Sicherheit bringen, als eine Fliegerbombe in der Nähe eines Krankenhauses entschärft wurde.

In Magdeburg verlief die Aktion reibungslos. „Ich möchte mich im Namen der Landeshauptstadt bei allen Einsatzkräften und insbesondere bei den Entschärfern der Bombe für die geleistete Arbeit in den vergangenen Stunden bedanken“, sagte Stabsleiter Holger Platz nach der gelungenen Aktion. Die Abrissarbeiten an den Plattenbauten gingen weiter. Auch der zeitweise zum Erliegen gekommene Bahnverkehr lief normal wieder an. (dpa)

Nach dem Fund einer Fliegerbombe mussten tausende Magdeburger ihre Wohnungen verlassen.
Nach dem Fund einer Fliegerbombe mussten tausende Magdeburger ihre Wohnungen verlassen.
dpa Lizenz