Feuerwehren in Sachsen-Anhalt Feuerwehren in Sachsen-Anhalt: Probleme mit Löschwasser-Hydranten

Halle/MZ - Auf dem Land gibt es vielerorts zu wenig Löschwasser-Hydranten. Auch die Leitungssysteme entsprechen oft nicht den Erfordernissen. Das hat der Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt, der 1 600 Feuerwehren vertritt, nach teils schweren Pannen bei Großeinsätzen beklagt. So hatten Einsatzkräfte in der vergangenen Woche bei Bränden in Zappendorf (Saalekreis) und Wengelsdorf (Burgenlandkreis) große Mühe, die Versorgung mit Löschwasser sicherzustellen.
Lothar Lindecke, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes, sagte auf MZ-Anfrage: „Das sind leider keine Einzelfälle.“ Das Netz der Hydranten sei vielerorts nicht engmaschig genug. Vor allem in älteren Wohngebieten stünden nicht selten bei einem Feuer nicht genügend Zapfstellen zur Verfügung. „Eine fatale Versorgungslücke, weil es gerade in Altbauten vergleichsweise häufiger brennt“, so Lindecke. In Kleinstädten und auf Dörfern seien einige alte Rohrsysteme zudem noch so konstruiert, dass bei einer starken Wasserentnahme an einem bestimmten Punkt der Druck insgesamt im Netz rasch abfalle. Die Infrastruktur sei teilweise veraltet und verschlissen. Ein Rohr mit ehemals acht Zentimetern Durchmesser habe manchmal wegen starker Ablagerungen praktisch nur noch eine Durchlassfähigkeit von drei bis fünf Zentimetern.
Problem schon lange bekannt
Es kommt vor, dass Feuerwehrleute lange Strecken bis zum nächsten Hydranten oder Löschteich mit Schläuchen überbrücken müssen. Das kostet wertvolle Zeit.
Der Landesfeuerwehrverband sieht die Kommunen und die Wasserversorger in der Pflicht: Sie müssten die Infrastruktur überall den Erfordernissen des Brandschutzes anpassen. Unterstützung bekommt Lindecke von Kreisbrandmeistern der betroffenen Regionen. So heißt es aus dem Burgenlandkreis, viele Probleme seien schon lange bekannt.
Als Beispiel für die Schwierigkeiten verweisen Feuerwehrleute auf das 80 Jahre alte Leitungsnetz im Umkreis des Bahnhofs Großkorbetha (Saalekreis). Dessen Leistungsfähigkeit liege bis zu 70 Prozent unter der Norm. Der Kreisbrandmeister des Saalekreises, Holger Baumann, hält es nach seinen Erfahrungen für erforderlich, dass der Abstand zwischen den Hydranten in Wohngebieten grundsätzlich auf 150 Meter verkürzt wird. Außerdem müssten die Wasserversorger mehr für die regelmäßige Wartung und Instandhaltung tun.
Sachsen-Anhalts Innenministerium erklärte auf Anfrage, die gesicherte Versorgung mit Löschwasser sei Sache der Gemeinden.