Facebook-Debatte zu Kita-Essen Facebook-Debatte zu Kita-Essen: "Ist das für die Kinder oder für Schweine?"

Halle (Saale)/MZ - Essen ist gerade für Eltern junger Kinder ein heikles Thema. Kinder würden, ginge es nach ihnen, am liebsten den ganzen Tag Gummibärchen und Eis essen. Viele Eltern sind deshalb froh, dass die Kinder wenigstens in der Kita ausgewogen essen. Laut der aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung halten sich allerdings wenige Einrichtungen an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Es gebe zu wenig Obst und Gemüse und zu viel Fleisch, so die Stiftung. Das Thema beschäftigt viele Eltern auf Facebook.
Luxus: eigener Koch
In einer nicht repräsentativen Umfrage auf der Facebookseite von mz-web ist der große Teil der Eltern unzufrieden mit ihrer Kita. Nur wenigen ist es egal oder sie haben das Glück, dass in ihrer Kita ein Koch angestellt ist. Eine Nutzerin schreibt aus den USA: "Wir haben das große Glück, dass unsere Kita einen Koch hat und jeden Tag frisch und lecker kocht. Es gibt einen 4-wöchigen Speiseplan und dann fängt es von vorne an. Das ist vollkommen okay und trotzdem sehr abwechslungsreich." Sie gibt allerdings zu, dass es eine Ausnahme ist, denn es sei "selbst hier drüben nicht üblich, dass eine Einrichtung einen eigenen Koch hat. Wir haben uns einige Kitas angeschaut, da wird zum Mittag dann eben nur eine Dose irgendwas in der Mikrowelle erwärmt."
Sie selbst habe in einigen Kitas in Deutschland gearbeitet und auch dort wurde zum großen Teil nicht frisch zubereitet. Eine andere Mutter kritisiert genau das Aufwärmen von Kita-Essen: "Das Essen wird früh morgens in der Großküche zubereitet und kommt dann 9:30 Uhr in die Kita. Dort wird es je nach Bedarf nochmal tot erwärmt und dann kommt das tote Essen auf die Teller der Kinder. " Manchmal frage sie sich: "Ist das wirklich für Kinder oder für Schweine?"
Auf der nächsten Seite: Ein Speiseplan aus Thale und ein Kindergarten in Bayern ohne warme Mahlzeit!
Schlimmer scheint es in bayrischen Einrichtungen zu sein: "Seid doch froh, das überhaupt Essen angeboten wird. Im 'hochmodernen' Bayern wird zum Beispiel in den städtischen Kindergärten in Freising gar kein Mittagessen angeboten, obwohl die Möglichkeiten vorhanden wären. Übrigens ist selbst der Elternbeirat gegen das Mittagessen, was bei mir Kopfschütteln auslöste. Somit gibt es nur immer eine selbstmitgebrachte 'Brotzeit' für meine Tochter!", regt sich ein Vater auf.
Andere echauffieren sich über die hohen Preise für das Essen. Eine Leserin schreibt: "Also bei uns gibt es alles ausgewogen, aber das ich für mein dreijähriges Kind einen Portionspreis von 2,40€ bezahlen soll, wo andere für dasselbe nur 1,90 € zahlen, find ich ganz schön dreist. Zumal mein Kind so eine Portion niemals isst."
Bin zufrieden, aber...
Einige Eltern sind zufrieden mit ihrer Kita ("Ich bin sehr zufrieden. In der Kita gibt es rein vegetarisch") oder sie denken pragmatisch ("Wenn es den Kindern schmeckt, ist es egal, was sie zum Essen bekommen."). Eine Mutter aus Thale hat den Speiseplan ihrer Kita mitgeschickt. Sie selbst ist zufrieden, sieht aber Verbesserungsbedarf: "Das gibt es bei uns: Immer einen Tag Fisch, einen Tag Fleisch, einen Tag Suppe, einmal süß und einmal Nudeln. So ist der Plan.
Ich bin glücklich, dass die Kinder jeden Tag ein (halbwegs) vernünftiges Mittagessen bekommen. Trotzdem wünsche ich mir mehr Abwechslung und gesündere Kost."
