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Extremismus Extremismus: NPD lässt der DVU den Vortritt bei der Landtagswahl

16.01.2005, 21:04
Neonazis (Foto: dpa)
Neonazis (Foto: dpa) dpa

Magdeburg/MZ/sre. - Die rechtsextremeNPD will 2006 bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhaltzugunsten der DVU auf eine eigene Teilnahmeverzichten. Darauf verständigten sich dieVorsitzenden beider Parteien in einem so genanntenDeutschland-Pakt. Im Gegenzug sollen Kandidatender NPD oder ihr nahe stehende Personen aufeiner gemeinsamen Liste um ein Mandat ringendürfen.

Die Wahlallianz trifft auch konkrete Absprachenfür die Bundestags-, Europa- und Landtagswahlenbis 2009. So soll bei der Bundestagswahl 2006nur die NPD, bei der Europawahl 2009 nur dieDVU antreten. Der "Bruderkampf" sei damiteingestellt, hieß es, es werde nun gegen die"wirklichen Gegner" gefochten. DVU-SprecherBernhard Droese bestätigte am Sonntag auf Anfrageder MZ, dass bei der Landtagswahl 2006 inSachsen-Anhalt ausdrücklich auch Kandidatenanderer Parteien auf der DVU-Liste stehendürfen. Probleme gebe es derzeit "nur mitden Republikanern". Claudia Wiechmann, stellvertretendeBundeschefin der Deutschen Partei und bis2002 bereits für DVU bzw. FDVP im MagdeburgerLandtag, zeigte sich ebenfalls offen für eineZusammenarbeit. Die DVU war nach einem finanziellaufwändigen Wahlkampf von 1998 bis 2002 imLandtag. Sie hatte zahlreiche Skandale verursacht,war parlamentarisch aber kaum in Erscheinunggetreten.

In Magdeburg haben am Samstag 1300 Menschengegen einen zeitgleichen Aufmarsch von 1000Neonazis demonstriert. Der Aufmarsch der Rechtensollte an den 60. Jahrestag der ZerstörungMagdeburgs im Zweiten Weltkrieg erinnern.