Extra: Extra: Riemann-Hanewinckel: Mit jungen Leuten reden

Halle/MZ. - Die SPD-Bundestagsabgeordnete Christel Riemann-Hanewinckel (54) sitzt dem Ausschussfür Familien, Senioren, Frauen und Jugendvor. Sie beantwortet drei Fragen zum Kanzlerbesuch.

Was erwarten Sie vom Kanzler-Besuch in Sachsen-Anhalt?

Riemann-Hanewinckel: Dass er -wie in Halle-Neustadt geplant - mit jungenLeuten über Ausbildung und Arbeitsplätze spricht.Dass das heiße Thema Innenstadtsanierung undAbriss von leerstehenden Wohnungen, was fürHalle und in ganz Sachsen-Anhalt ein sehrdringendes Problem ist, erörtert wird. Wirwerden noch einiges hören zum Thema Stadtumbau-Programm. Für mich gibt es noch einenPunkt. Der betrifft den Bau der Südharz-AutobahnA 38 im Zuge der Ansiedlung von BMW in Leipzig/Halle.Viele BMW-Zulieferer sitzen in Niedersachsenund brauchen diese Trasse. Städte in Sachsen-Anhaltwürden vom Durchgangsverkehr entlastet. Daherwill ich im Bund versuchen, ob es mit Hilfedes Kanzleramtes möglich ist, den Bau zu beschleunigen.

Was hat er in der ersten Woche richtig gemacht und was war sein größter Fehler?

Riemann-Hanewinckel: Ich findees richtig und wichtig, dass sich der Kanzlernicht nur über die Probleme informiert. Denndann entstünde das Bild vom armen Osten, derimmer nur klagt und jammert. Die Dinge, dievon den Menschen hier erreicht worden sind,kämen dann nicht zu Sprache. Die Kritik derOpposition, dass der Kanzler den Problemenausweicht, ist völliger Quatsch. Gesprächeüber Stadtumbau, die Situation junger Leuteoder die EU-Osterweiterung sind doch keineFesttermine. Und wer die Kanzlerreise mitProvinzbesuchen von ZK-Größen vergleicht (Mecklenburg-VorpommernsCDU-Chefin Steffie Schnoor, Anm. d. Red.),müsste in der Führungsriege der DDR-CDU gewesensein, um das beurteilen zu können. Das istkeine inhaltliche Kritik, sondern einfachnur billig.

Wenn Sie Kanzler wären, wohin würden Sie im Sommer fahren?

Riemann-Hanewinckel: Ich würdenatürlich auch in Halle vorbeikommen. Schonaus Lokalpatriotismus. Vor allem aber, weiles hier Bereiche gibt, die stellvertretendfür das ganze Bundesland stehen.