Erinnerung an NS-Opfer Erinnerung an NS-Opfer: Halle bekommt 50 «Stolpersteine»
Halle/MZ/sre. - Zur Erinnerungan die Opfer des Nationalsozialismus sollenin Halle bis Oktober dieses Jahres 50 "Stolpersteine"vor den Häusern verlegt werden, in denen Menschengewohnt haben, die von den Nazis verfolgtund ermordet wurden. Nach Angaben von HeidiBohley vom Verein Zeitgeschichte(n) ist dasProjekt möglich geworden, weil zahlreicheHallenser in den vergangenen Wochen insgesamt5000 Euro gespendet hatten. Sie reagiertendamit auf die Tat von Unbekannten, die inder Nacht zum 7. Mai acht Gedenksteine fürehemalige jüdische Bewohner aus dem Bürgersteiggerissen hatten.
Das bundesweit ausschließlich über Spendenfinanzierte Projekt "Stolpersteine" erzähltauf eindrucksvolle Weise die Geschichten vonJuden und anderen Opfern, die in der Zeitdes Nationalsozialismus deportiert und inden Konzentrationslagern der Nazis systematischumgebracht worden waren. Die Daten von halleschenOpfern hatten Mitglieder der Jüdischen Gemeindeund des halleschen Südstadtgymnasiums recherchiert.
Die acht Erinnerungstafeln wurden wenige Stunden,nachdem die ersten dreizehn "Stolpersteine"in Halle verlegt worden waren, herausgerissen.Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nochnach den Tätern. "Wir arbeiten mit Hochdruckund werten derzeit alle Spuren aus", so StaatsanwaltKlaus Wiechmann.
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Übergriffs,der von Rechtsextremisten auf Internetseitengelobt wird, hatten zahlreiche Hallenser provisorischneue Erinnerungstafeln angebracht.