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Entführungsfall Entführungsfall: Ehemalige Irak-Geiseln arbeiten wieder bei Cryotec

07.06.2006, 11:55

Leipzig/Bennewitz/dpa. - «Diebeiden sind wieder im Dienst», sagte am Mittwoch die Prokuristin derFirma Cryotec in Bennewitz, Karin Berndt. Der erste Tag sei vonTerminen bestimmt gewesen. Dies gelte auch für die kommenden Tage.Für Ende Juni plant Cryotec aber eine kleine Feier. «Wir wollen unsbei den Bennewitzern für ihre Unterstützung bedanken», sagte Berndt.

Bräunlich und Nitzschke waren am 2. Mai nach dreimonatigerGeiselhaft im Irak frei gelassen worden. Die Techniker waren imJanuar im Auftrag von Cryotec in den Irak gereist, um eineStickstoff-Gewinnungsanlage zu montieren. Am 24. Januar waren diebeiden Leipziger auf dem Weg zur Arbeit in der nordirakischenIndustriestadt Baidschi mit Waffengewalt entführt worden.

Genau 100 Tage nach ihrer Verschleppung kehrten die Techniker am3. Mai nach Deutschland zurück. Nach kurzen Statements am Flughafenin Berlin schotteten sie sich gegenüber den Öffentlichkeit ab. DieLeipziger feierten die Freilassung von Bräunlich und Nitzschke am 8.Mai mit einem Dankgottesdienst in der Nikolaikirche. Dort hattenjeweils hunderte Menschen zuvor mit 27 Mahnwachen an das Schicksalder beiden Männer erinnert.

Cryotec bemüht sich unterdessen, das im Irak begonnene Projekt zubeenden. Dafür werden neue Wege beschritten: Mit Hilfe einerVideokonferenz wird versucht, die Anlage fertig zu stellen. NachKenntnis des Unternehmens ist diese eine Weltneuheit. «Das Projekthat sich gut angelassen», sagte Berndt.