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Energie Energie: In den meisten Heizöltanks herrscht derzeit Ebbe

Von Frank Zimnol 22.06.2005, 17:14

Halle/MZ. - Damit sei der bisherige Minusrekord von 47Prozent, der im Vorjahr registriert wurde,nochmals deutlich unterboten worden, sagteMHV-Geschäftsführer Horst Gohling der MitteldeutschenZeitung.

Der hohe Heizölpreis schlage voll aufdas Verbraucherverhalten durch, sagte Mineralöl-HändlerUwe Vorwerk aus Mansfeld. "Die meisten Kundenzögern den Kauf in der Hoffnung auf eine günstigereGelegenheit hinaus", so Vorwerk.

Laut MHV-Statistik hat sich der regionaleDurchschnittspreis für 100Liter Heizöl inStandard-Qualität bei Abnahme von 3000 Liternseit der ersten Januarwoche dieses Jahresvon 43 auf nun fast 56Euro verteuert. Gohlingführt diese Preisexplosion auf zwei Faktorenzurück: Zum einen auf die gestiegenen Rohölpreisean den Handelsmärkten und zum anderen aufdie Kursverluste des Euro. Dadurch verteueresich der US-Dollar, jener Währung, in derRohöl-Geschäfte weltweit verrechnet werden.

In den im Land vorhandenen rund 144000 Ölheizungenwaren im Vorjahr etwa 650 Millionen Literdes flüssigen Brennstoffs (Bundesrepublikinsgesamt 30,5 Milliarden Liter) verbrauchtworden. Im Vergleich zu 2003 waren das inSachsen-Anhalt rund 60 Millionen Tonnen wenigergewesen. Der Verband rechnet daher damit,dass es im Herbst 2005 zu einem sprunghaftenAnstieg der Nachfrage kommen wird.

Die Gefahr größerer Wartezeiten sieht Gohlingdadurch nicht. Auch Vorwerk zeigt sich überzeugt,"dass wir innerhalb von ein, zwei Tagen denKunden beliefern können". Die Branchenexpertenmachen den Besitzern von Ölheizungsanlagenindes wenig Hoffnung auf eine positive Änderungder überhitzten preislichen Situation. "Wennman die ökonomische Relation von Angebot undNachfrage ins Kalkül zieht, dann dürfte Heizölim 2. Halbjahr sogar noch teurer werden",prognostizierte der Verbandschef.