Elbe Elbe: 900 Tonnen schwere Stahlbrücke wird Dienstag montiert

Magdeburg/dpa. - Ein Brückenkoloss wird sich am Dienstag in Magdeburg über die Elbe schieben. Dann soll die neue Sternbrücke wieder das südliche Stadtzentrum mit der Elbinsel Rotehorn verbinden. «Auf zwei Pontons im Flussbett wird gegenwärtig die Brücke verankert, am Dienstag schwimmen Pontons samt Brücke ans andere Ufer und werden in der Endlage fest gemacht», sagte BerndLinnemann vom Magdeburger Stahlbau-Unternehmen SAM (Stahlturm- und Apparatebau Magdeburg) am Montag. Dieser Betrieb hatte die 900 Tonnen schwere Stahl-Bogenbrücke gebaut.
Die neue Sternbrücke wird nach historischem Vorbild an gleicherStelle wie ihre Vorgängerin errichtet. Diese war nach mehrjährigerVerzögerung wegen unerwartet aufgetretener Probleme mit aggressivemWasser im Baugrund am 14. Juli 1922 dem Verkehr übergeben worden.Damals entwickelte sich das Areal im Stadtpark Rotehorn zu einembedeutenden Ausstellungs- und Messezentrum im mitteldeutschen Raumund erhielt große Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr mit derDeutschen Theaterausstellung 1927. Die faschistische Wehrmachtsprengte im April 1945 die alte Sternbrücke zusammen mit anderenBrücken der Stadt, um den Vormarsch der alliierten Truppen über dieElbe aufzuhalten.
Bereits am vergangenen Wochenende waren bei sommerlichenTemperaturen Hunderte Magdeburger zur Baustelle gekommen, um dasVorrücken des 20 Meter hohen Bauwerks mit zu erleben. HolländischeSpezialisten schoben die 137 Meter lange Brücke problemlos bis an dasWiderlager am Ufer, wo jetzt die Pontons die stählerne Last aufnehmenwerden. Die technisch spektakuläre «Brückenfahrt über die Elbe»werden am Dienstag wiederum viele Schaulustige miterleben wollen. FürMagdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) ein Grund, «denIngenieuren und Brückenbauern den Daumen für ein gutes Gelingen zudrücken, damit wir die Brücke zum Stadtjubiläum einweihen können».
Zum 1200-Jährigen Stadtjubiläum Magdeburgs soll das rund elfMillionen Euro teure Brückenbauwerk am 1. Mai 2005 für denFußgängerverkehr frei gegeben werden. Im Gegensatz zu ihrerVorgängerin ist die neue Sternbrücke nicht vier- sondern nurzweispurig ausgebaut und insgesamt nur 15 Meter breit.Straßenbahngleise wurden nicht verlegt. Die Brücke soll lediglich fürFußgänger, Radfahrer, Taxen und Rettungsfahrzeuge frei sein.