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Einzelhandel Einzelhandel: Leipzig reibt sich an der Ikea-Erweiterung in Günthersdorf

Von Hans-Erdmann Gringer und Alexander Schierholz 26.09.2005, 18:21

Günthersdorf/MZ. - Vor allem Leipzigs Rathausspitze, die bereits beim Bau von Ikea vor mehr als zehn Jahren gegen das Projekt Sturm lief, kritisiert die Ausbauabsicht im Günthersdorfer Saalepark (Kreis Merseburg-Querfurt). "Jeglicher Erweiterung der Verkaufsfläche von Ikea im Saalepark stehen wir sehr kritisch gegenüber", sagt Kerstin Kirmes, Pressesprecherin der Stadt Leipzig. Das führe zum Abzug von Kaufkraft aus Leipzigs City. Hinzu kämen die Verkehrsströme und daraus resultierende Umweltbelastungen.

Auch in Halle werden die Erweiterungspläne mit Skepsis betrachtet. Die stellvertretende Vorsitzende der City-Gemeinschaft, Beate Fleischer, zweifelt die Zusicherung von Ikea an, auf der Erweiterungsfläche nur Möbel zu verkaufen: "Das muss ja nicht immer so bleiben." Die Stadt Halle hat den Plänen nicht zugestimmt. "Bei 1 300 bis 1 900 Quadratmetern würden wir mitgehen", sagt Karsten Golnik, Ressortleiter Stadtentwicklung. 5 200 Quadratmeter seien aber zu viel. Dennoch betrachtet Golnik den Vorstoß von Ikea als nicht problematisch für den Innenstadt-Handel: "So viele Möbelhäuser haben wir doch nicht." An eine Klage sei deshalb nicht gedacht. Kritik kommt auch aus der Kreisstadt Merseburg. OB Reinhard Rumprecht (parteilos) befürchtet ebenfalls negative Auswirkungen auf die Innenstadtentwicklung.

Ikea will im Saalepark 2008 seine Verkaufsfläche von 13 000 Quadratmetern auf 18 000 Quadratmeter erweitern. "Dabei geht es uns nur um das Kernsortiment", so Ikea-Pressesprecherin Sabine Nold zur MZ. "Auf der zusätzlichen Fläche sollen ausschließlich Möbel angeboten werden." Das Haus in Günthersdorf sei eins der kleinsten in Deutschland. In Berlin und München operiere man mit 21 000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Merseburg-Querfurts Landrat Tilo Heuer (SPD) kann die Befürchtungen aus Halle, Leipzig und Merseburg nicht teilen. Zwar dürfen laut Landesplanungsgesetz Erweiterungsbauten nur an städtebaulich integrierten Standorten und Mittel- und Oberzentren erfolgen. "Ich sehe trotzdem Chancen für eine Erweiterung, weil diese nicht so gravierend ist." Das letzte Wort habe im Übrigen das Landesverwaltungsamt.