Einschläferung Einschläferung: Spritze erlöst Zirkuselefanten «Rani» von seinen Leiden

Roßlau/MZ. - Um 14.20 Uhr wurde der Tod festgestellt.
Angelika Hinke, eine gefragte Spezialistinfür kranke Elefanten, stand die Trauer nocheine Stunde später ins Gesicht geschrieben.Die Erfurter Tierärztin hatte seit Anfangdes Jahres versucht, Rani zu helfen. Jetztmusste sie bei der Einschläferung assistieren.
Für Thomas Höller von der Tierschutz-OrganisationAnimal Public war das der schlimme Schlusseiner langen Tragödie. Vor Wochen noch, soglaubt er, hätte Rani gerettet werden können."Aber niemand hat etwas getan", klagt derMann, der bis zuletzt mit dem Tier bangte.
Auch Amtstierarzt Hartmut Knobloch kannnur die Hände heben. Zu schnell habe sichder Zustand der 22-jährigen Elefantin verschlechtert:"Beim ersten Termin am 3. Januar bestandennoch minimale Chancen auf eine Transportfähigkeit,kurze Zeit darauf nicht mehr."
Rani und ihre Artgenossin Kenia waren vonTierschützern kurz vor dem Jahreswechsel ineinem ehemaligen Schweinestall in Göritz beiRoßlau aufgespürt worden. Die Elefantenkuh,deren Operation durch eine Spendenaktion ermöglichtworden war, an der sich auch Berlins damaligerWirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) beteiligthatte, war von ihrem Eigentümer hier untergestelltworden. Das Tier litt wegen fehlender Nachsorgeunter schlimmen Ödemen. Amtsveterinär Knoblochsah keine Chance mehr auf eine Rettung.
Animal Public kritisierte, der Zirkus tragedurch die fehlende Behandlung eine "schwereSchuld". Tierschützer Höller hat jetzt auchStrafanzeige gegen den Amtstierarzt erstattet.Der Staatsanwaltschaft Dessau liegt außerdemeine Anzeige gegen den Chef des Zirkus "Harlekin"wegen des vermuteten nicht artgerechten Haltensdes Elefanten vor.