Ebola-Patient in Leipzig Ebola-Patient in Leipzig: Sudanese soll eingeäschert werden

Leipzig - Der Leipziger Ebola-Patient ist tot. Der Sudanese starb in der Nacht zum Dienstag auf der Isolierstation des Klinikums St. Georg. „Trotz intensiv-medizinischer Maßnahmen und höchsten Anstrengungen des medizinischen Personals erlag der 56 Jahre alte UN-Mitarbeiter der schweren Infektionskrankheit“, teilte die Klinik am Dienstag mit. Darüber hinaus hielt sich das St. Georg bis zum frühen Nachmittag bedeckt und gab keine weiteren Informationen heraus. Im Laufe des Tages sollte es aber noch eine Mitteilung geben. Der Mann ist der erste in Deutschland gestorbene Ebola-Patient.
Der 56-Jährige war am vergangenen Donnerstag mit einem Spezialflugzeug aus Liberia nach Leipzig geflogen und seitdem dort unter schärfsten Quarantänemaßnahmen versorgt worden. Die Ärzte hatten bereits nach den ersten Untersuchungen gesagt, der Mann sei in einem extrem kritischen Zustand. Schon vorige Woche wollten die Ärzte die Überlebenschancen ihres Patienten nicht einschätzen. Die Krankheit nehme einen mehrphasigen Verlauf, hatte der Chefarzt der Klinik, Prof. Bernhard Ruf, erklärt und prognostiziert: „Ab Tag acht kann es massive Verschlechterungen geben.“
Maßnahmen zum Umgang nach dem Tod
Nach dem Tod des Mannes greift ein vorgeschriebenes Verfahren. Wer an Ebola-Fieber stirbt, muss desinfiziert, in eine flüssigkeitsdichte Plastikhülle gelegt und in einem speziell präparierten Sarg aufbewahrt werden. Die Maßnahmen seien vom Robert Koch-Institut (RKI) vorgegeben, sagte der Sprecher des sächsischen Gesundheitsministeriums, Ralph Schreiber. Eine Einäscherung sei zudem der Erdbestattung vorzuziehen, heißt es in den RKI-Informationen. Dafür sei die Stadt Leipzig zuständig, sagte ein Stadt-Sprecher am Dienstag. Der Ebola-Tote aus dem Sudan sei allerdings Muslim gewesen. „Das macht es nicht leichter, weil der Islam eine Feuerbestattung nicht vorsieht“, sagte der Sprecher. Allerdings gehe in diesem Extremfall die Sicherheit vor.
Dritter Ebola-Patient in Deutschland
Der UN-Mitarbeiter war der dritte Ebola-Patient, der nach Deutschland gebracht worden war. Ein Patient aus Uganda, der sich in Sierra Leone angesteckt hat, wird noch in Frankfurt/Main versorgt, ein weiterer war nach fünf Wochen Behandlung gesund aus einer Hamburger Klinik entlassen worden.
In Leipzig war der Patient unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen auf der Sonderisolierstation der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin behandelt worden. Für andere Patienten, Besucher oder die Öffentlichkeit bestand nach Klinikangaben keine Gefahr.
Zuvor ist noch nie eine Ebola-Epidemie mit so vielen Opfern in Afrika registriert worden. Vor allem die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone sind betroffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind bereits mehr als 4000 Menschen an Ebola gestorben. (dpa)
