Dresden Dresden: LKA räumt Pannen bei umstrittener Großrazzia ein
Dresden/dapd. - Der Durchsuchungsbefehl seifür ein Gebäude an der «Großenhainer Straße 86» beantragt worden,teilte das LKA am Dienstag in Dresden mit. Im Vorfeld seiStaatsanwaltschaft und Polizei jedoch klar gewesen, dass die«Großenhainer Straße 93» durchsucht werden sollte. Die Hausnummer 86sei irrtümlich genannt worden und «ein zu vernachlässigenderFormfehler, der nicht zur Rechtswidrigkeit des Einsatzes führt»,teilte das LKA mit.
Im Gebäude der Nummer 93 finden sich Büros der Linkspartei, vonmehreren Vereinen sowie einem Rechtsanwalt. An der Hausnummer 86 ahat derjenige linke Verein seinen Hauptsitz, gegen dessen Räume diePolizeiaktion laut einem Staatsanwalt gerichtet gewesen sein soll.
Das LKA hatte am Samstagabend nach den Krawallen von Links- undRechtsextremen in Sachsens Landeshauptstadt das Gebäude gestürmt. 20Menschen mussten laut Augenzeugenberichten gefesselt stundenlang amBoden sitzen und sich teils bis auf die Unterwäsche ausziehen. Beider Aktion am Samstagabend wurden Mobiltelefone und Computer mitpersonenbezogenen Daten beschlagnahmt. Das alles geschah auf Basiseiner umstrittenen mündlichen richterlichen Anordnung. Am Dienstagwurden erstmals Vorwürfe laut, das LKA habe das falsche Gebäudegestürmt.