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Dresden Dresden: Krebskranke Oberbürgermeisterin Orosz hört auf

17.11.2014, 13:38
Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hat am 27. Februar 2015 ihren letzten Arbeitstag.
Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hat am 27. Februar 2015 ihren letzten Arbeitstag. dpa Lizenz

Dresden - Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz gibt ihr Amt vorzeitig auf. Sie folge damit dem Rat ihrer Ärzte, sagte die 61 Jahre alte CDU-Politikerin am Montag in Dresden. Ihr letzter Arbeitstag werde der 28. Februar kommenden Jahres sein. Die Oberbürgermeisterwahlen in Dresden finden im Juni 2015 statt. Orosz Wunschkandidat als Nachfolger ist Sachsens Innenminister Markus Ulbig. Der 50-Jährige erklärte sich auch schon bereit, als CDU-Kandidat für das Rathaus der Elbestadt ins Rennen zu gehen.

Das Amt der Oberbürgermeisterin von Dresden sei der Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn gewesen, sagte Orosz. „Das war das Leben, das ich mir erträumt habe.“ Dann wurde 2011 bei ihr Krebs diagnostiziert. Schon damals hatte sie die Amtsgeschäfte für ein Jahr ruhen lassen. Lange sei sie von einer zweiten Amtszeit ausgegangen. „Dieser Traum ist inzwischen ausgeträumt.“

Familie widmen

Sie habe nicht mehr die Kraft, die dieses Amt erfordere und wolle sich mehr der Familie widmen, sagte Orosz. Dresden bleibe sie aber treu. „Ich freue mich darauf, meinen Lebensabend in dieser wunderschönen Stadt verbringen zu dürfen.“
Der 28. Februar sei als letzter Arbeitstag bewusst gewählt, da sie das Gedenken zum 70. Jahrestag der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 2015 noch aktiv mitgestalten wolle.

Die Bereitschaft Ulbigs, zu kandidieren, habe ihr den Entschluss erleichtert, sagte Orosz. „Wir sind seit Jahren Freunde.“ Der Staatsminister sagte, er habe nicht lange überlegen müssen. „Es ist eine ganz tolle Herausforderung, einer solchen Stadt vorzustehen.“ Trotz Kandidatur werde er zunächst Innenminister bleiben. „Ich bin bereit, diese Doppelbelastung zu tragen“, sagte Ulbig, der vor seiner Zeit in der Staatsregierung Oberbürgermeister von Pirna war.

Der Kreisausschuss der CDU Dresden habe sich einstimmig für die Nominierung Ulbigs ausgesprochen, sagte der Kreisvorsitzende Christian Hartmann. Die endgültige Entscheidung solle auf einem Parteitag im Januar fallen. Hartmann dankte Orosz für ihre Arbeit. „Dresden ist eine wachsende, erfolgreiche Stadt. Und das hat viel mit Helma Orosz zu tun.“

Mehrere Nachfolgekandidaten

Nach dem Ausscheiden Orosz' Ende Februar soll ihr Stellvertreter, Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), die Amtsgeschäfte bis zu den OB-Wahlen übernehmen. Hilbert hatte bereits angekündigt, selbst als parteiübergreifender Kandidat antreten zu wollen, sollte Orosz sich zurückziehen.

Als weitere mögliche Kandidatin gilt die neue sächsische Wissenschafts- und Kulturministerin Eva-Maria Stange (SPD), die als gemeinsame Favoritin von Linken, SPD und Grünen gehandelt wird. Diese drei Parteien bilden im Stadtrat eine Mehrheit.
Orosz hatte fünf Jahre lang als Sozialministerin am Kabinettstisch der Staatsregierung gesessen. Sie war 2008 als erste Frau zur Dresdner Oberbürgermeisterin gewählt worden. (dpa)