Dresden Dresden: Immer noch Zank um Waldschlößchenbrücke

Dresden/dpa. - Nach dreimonatiger Pause geht das juristischeTauziehen um die Dresdner Waldschlößchenbrücke weiter. Von Dienstag(27. September) an berät das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzenüber die Klagen von drei Naturschutzverbänden. «Zu prüfen sind dieKosten für eine Tunnelvariante sowie die Auswirkungen auf Flora undFauna», sagte Gerichtssprecher Peter Kober der Nachrichtenagenturdpa. Die Verhandlung läuft bis zum Freitag, mit einer Entscheidungwird aber frühestens Ende der ersten Oktoberwoche gerechnet. DieUnesco hatte dem Dresdner Elbtal wegen der umstrittenen Brücke denWelterbetitel aberkannt.
Naturschützer von BUND, Nabu und Grüner Liga sehen den Lebensraumvon Tieren und Pflanzen beeinträchtigt und gehen gegenPlanfeststellungsbeschlüsse vor, mit denen der Bau genehmigt wurde.Das Verwaltungsgericht Dresden hatte ihre Klagen 2008 abgewiesen, siegingen in Berufung. Das OVG muss nun klären, ob die EuropäischeVogelrichtlinie eingehalten wird und die Elbwiesen Vogelschutzgebietsowie Lebensraum von Eremit, Fledermaus, Grüner Keiljungfer oderDunklem Wiesenkopf-Ameisenbläuling sind und durch den Autoverkehrerheblich belastet werden.
Der fünfte Senat des OVG beschäftigt sich aber auch mit der Fragenach Alternativen zu dem Bauwerk, vor allem mit einem Tunnel. DieÖffentlichkeit ist zu den Verhandlungen zugelassen. Das OVG ist fürdie Klage der Naturschutzverbände jedoch nicht die letzte Instanz.Bei einer Niederlage können sie noch Revision einlegen. Dann ginge esin eine neue Runde - beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.