Dresden Dresden: Erste Staus auf Waldschlößchenbrücke

Dresden/dpa - Auf der Waldschlößchenbrücke in Dresden rollt der Verkehr. Nach Angaben der Stadtverwaltung passierten am Montag bereits eine Stunde nach Mitternacht die ersten Autofahrer die neue Elbe-Querung. Während in den frühen Morgenstunden etwa 500 Fahrzeuge in jeder Richtung über die Brücke fuhren, stieg deren Zahl im morgendlichen Berufsverkehr auf rund 2000 an. Für viele Autofahrer wurde die persönliche Jungfernfahrt zum Ärgernis. Denn auf den Zufahrtsstraßen kam es am Vormittag zu Staus. Die Stadt rechnete damit, dass sich dies in den kommenden Tagen noch besser einpegeln werde. Um gesicherte Werte zu ermittelt, brauche man Zahlen über einen längeren Zeitraum, hieß es. Nach Ansicht der Stadt waren viele Autofahrer dabei, die „einfach mal über die Brücke fahren“ wollten.
Mit den Staus erhielten zumindest all jene Kritiker vorübergehend Recht, die schon im Vorfeld den Abfluss des Verkehrs hinterfragt hatten. Der Fraktionschef der Grünen im Dresdner Stadtrat, Thomas Löser, äußerte noch wenige Tage vor Eröffnung der Brücke Zweifel. „Nach wie vor ist unklar, wohin der Verkehr auf Altstädter Seite rollen soll.“
Am Wochenende hatte Dresden sein neues Bauwerk mit einem Brückenfest gefeiert. Nach offiziellen Angaben kamen 190 000 Menschen, die Stadt hatte zuvor mit lediglich 70 000 gerechnet. Wegen der Brücke hatte das Dresdner Elbtal 2009 den Unesco-Welterbetitel verloren. Die zuständige Kommission sah Sichtachsen auf das landschaftliche reizvolle Elbtal gestört. In Dresden standen sich Gegner und Befürworter der Brücke lange erbittert gegenüber. Die Brücke und ein anschließender Tunnel auf der Neustädter Seite von Dresden kosteten knapp 181 Millionen Euro.