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Dresden Dresden: Ermittler tappen nach Ikea-Anschlag im Dunkeln

14.06.2011, 11:15
Bei der Explosion eines Sprengsatzes in einer Dresdner Ikea-Filiale sind am Freitagabend (10.06.11) zwei Menschen verletzt worden. (FOTO: DAPD)
Bei der Explosion eines Sprengsatzes in einer Dresdner Ikea-Filiale sind am Freitagabend (10.06.11) zwei Menschen verletzt worden. (FOTO: DAPD) dapd

Dresden/dpa. - Vier Tage nach dem Sprengstoffanschlag in derDresdner Ikea-Filiale haben die Ermittler trotz intensivster Fahndungkeine konkreten Anhaltspunkte. «Es gibt 16 Hinweise und noch keineheiße Spur», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden,Lorenz Haase, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Im Zuge derSpurensicherung wurde DNA-Material sichergestellt. «Ob das aber zueinem Täter gehört oder zu Dritten, kann noch nicht gesagt werden»,erklärte der Oberstaatsanwalt. Bisher sei auch unklar, ob es einenoder mehrere Täter waren.

Bei der Explosion am vergangenen Freitag kurz vor Ladenschluss inder Küchenabteilung des Möbelhauses waren zwei Kunden leicht verletztworden. Die 32-Jährige und ihr 41 Jahre alter Begleiter erlitten einsogenanntes Knalltrauma. Am Fußboden und an Möbeln entstand geringerSachschaden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Herbeiführenseiner Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung gegenUnbekannt.

Die Reste des Sprengsatzes würden kriminaltechnisch untersucht,sagte die Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen, SilvaineReiche. «Die meisten Informationen haben wir, veröffentlichen sie ausermittlungstaktischen Gründen aber nicht.» Zu den Einzelteilen gehöreauch ein Handy. Parallel wird mit einem Phantombild bundesweit nacheinem etwa 40 Jahre alten Mann als möglichem Täter gefahndet. Zudemsucht das LKA zwei Frauen und einen Mann als mögliche Tatzeugen. «Siehaben sich noch nicht gemeldet», sagte Reiche.

Mit der Aufklärung sind rund 20 Kriminalisten beschäftigt, die inKontakt mit Behörden in Belgien, Frankreich und den Niederlandenstehen. Dort hatte es Ende Mai ähnliche Anschläge mit in Milchkartonsversteckten manipulierten mechanischen Weckern gegeben. «Wir könneneinen Zusammenhang weder bestätigen noch ausschließen», sagteLKA-Sprecherin Reiche.