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Zwölf Polizisten bei verbotener Demo verletzt Dresden Corona: Zwölf Polizisten bei verbotener Demo verletzt: Proteste gegen Corona-Politik in Dresden

14.03.2021, 08:22
Dresden: Polizisten und Demonstranten stehen auf der Magdeburger Straße.
Dresden: Polizisten und Demonstranten stehen auf der Magdeburger Straße. ZB

Dresden - Bei einer „Querdenken“-Demonstration in Dresden sind am Samstag zwölf Polizisten verletzt worden. Zwei Gruppen mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern seien durch die sächsische Landeshauptstadt gezogen, teilte die Polizei am Abend mit.

Dabei sei es auch zu Gewalt gegen Sicherheitskräfte gekommen. Im Laufe des Tages seien 47 Straftaten registriert worden, darunter 17 Widerstände gegen Vollzugsbeamte und neun tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.

Polizeibeamte hätten Teilnehmer wegen Verstoßes gegen die geltenden Corona-Auflagen gestoppt, dabei sei es auch zu tätlichen Angriffen und Widerstand gegen Beamte gekommen, erklärte die Polizei. Es seien mehr als 940 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Corona-Schutz-Verordnung angezeigt worden. Gegen mehr als 900 Menschen seien Platzverweise ausgesprochen worden. Laut dem Sender MDR wurden Polizeisperren durchbrochen und Polizeibeamte zu Boden gerissen.

Neben den Demonstrationen gab es laut Polizei vier Autokorsos mit insgesamt rund hundert Fahrzeugen, die aus Städten der Umgebung nach Dresden fuhren.

Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks verurteilte die Gewalt. „Sogenannte Querdenker zeigen ihr wahres Gesicht: Gewaltbereite Extremisten am Werk“, twitterte er. Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Regierungschef Martin Dulig äußerte sich schockiert. „Jeder, der auf dieser verbotenen Demo mitläuft, macht sich gemein mit den verübten Straftaten. Corona wird so nicht aufgehalten, im Gegenteil! Hier wird mit unser aller Gesundheit gespielt.“

Bei der Demonstration in Dresden soll nach Angaben des Deutschen Journalisten-Verband (DJV) auch ein Journalist angegriffen worden sein. „Wenn sich der Corona-Frust in Gewalt gegen Berichterstatter wie auch gegen Polizeibeamte entlädt, ist das nicht zu entschuldigen“, erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hatte in der Nacht zum Samstag das Verbot der Querdenker-Demonstration in Dresden bestätigt. Die Stadt hatte am Dienstag ein Versammlungsverbot ausgesprochen, das Verwaltungsgericht Dresden bestätigte dies am Freitag. (afp)