Deutsche Bahn investiert in Knotenpunkt Halle Deutsche Bahn investiert in Knotenpunkt Halle: 700 Millionen Euro für schnellere Verbindung

Halle (Saale) - Kürzere Fahrzeiten, bessere Verbindungen, moderne Bahnhöfe: Reisen mit dem Zug soll in Sachsen-Anhalt deutlich komfortabler werden. Bis zum Jahr 2019 investiert die Deutsche Bahn AG insgesamt 1,6 Milliarden Euro in neue Gleise, Weichen, Brücken und Stellwerke im Land. Vor allem auf wichtigen Hauptstrecken kommen die Züge dann schneller voran. „Wenn wir mit diesem Investitionsprogramm durch sind, wird Sachsen-Anhalt über eines der modernsten Netze in Deutschland verfügen“, sagte Sachsen-Anhalts oberster Bahn-Manager Alexander Kaczmarek.
Komplett-Umbau des Knoten Halle
Größtes Projekt ist der Komplett-Umbau des Knotens Halle bis 2018, mit Anschluss an die ICE-Schnellfahrstrecke nach München und einem modernen Rangierbahnhof. Die Bauarbeiten in Halle sind mit Kosten von mehr als 700 Millionen Euro veranschlagt. Dort werde etwa die fast 100 Jahre alte Stellwerktechnik modernisiert, sagte der Bahn-Regionalchef für Sachsen-Anhalt, Alexander Kaczmarek.
Ab Dezember 2017 geht es dann nach München und Frankfurt (Main) in jeweils rund zwei Stunden und 45 Minuten statt heute knapp fünf beziehungsweise drei Stunden und 40 Minuten. Schon ab Dezember 2015 wird Erfurt mit dem Zug in einer halben Stunde erreicht, 50 Minuten schneller als bisher. Zuvor müssen sich Reisende allerdings auf erhebliche Einschränkungen einstellen: Während des Umbaus stehen voraussichtlich ab Sommer für zwei Jahre nur sechs der zwölf Bahnsteige zur Verfügung.
Umbau der Gleise im Knoten Magdeburg
Im Februar kommenden Jahres will die Bahn auch mit dem Umbau der Gleise im Knoten Magdeburg beginnen. Wie in Halle sollen neue Gleisanlagen schnelleres Ein- und Ausfahren ermöglichen. Das verkürzt insgesamt die Fahrzeiten. Magdeburg wird damit auch auf den Ausbau des Fernverkehrs vorbereitet: Ab 2022 soll die Landeshauptstadt wieder eine IC-Linie nach Berlin bekommen.
Neben Halle und Magdeburg sind auch im Raum Dessau/Roßlau/Wittenberg sowie in Köthen neue Gleise, Brücken und elektronische Stellwerke geplant; zum Teil sind die Arbeiten schon im Gang. Unter anderem dank der Modernisierung des Bahnhofs Köthen soll sich die Fahrzeit zwischen Halle und Magdeburg ab 2018 auf rund eine Dreiviertelstunde verkürzen. Derzeit braucht der Regionalexpress mehr als eine Stunde. Die Strecke von Magdeburg nach Halberstadt soll bis 2020 für Tempo 120 ausgebaut werden.
Schneller Verbindungen auch im Güterverkehr
Auch im Güterverkehr setzt die Bahn auf schnelle Verbindungen. So soll Halles neuer Rangierbahnhof ein Knotenpunkt auf der Nord-Süd-Trasse von den Seehäfen nach Süddeutschland werden. Als sogenannter Ost-Korridor wird dafür die Strecke Uelzen-Stendal bis 2022 zweigleisig ausgebaut. Auf zwei Abschnitten in der Altmark, bei Salzwedel und Hohenwulsch, haben die Arbeiten bereits begonnen. (mz)
