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Antisemitismus im Kunstbetrieb Debatte um „das offene Geheimnis“

Dem Thema Antisemitismus im Kunstbetrieb widmete sich eine Podiumsdiskussion im bestens besuchten Literaturhaus Halle. Was ist die Lage? Was ist zu tun?

Von Anja Falgowski 04.12.2024, 11:38
Zunächst mit einem Tuch verhängt, aber noch da: das antisemitische Werk „People’s Justice“ auf der Documenta - bei der Podiumsdiskussion in Halle als Beispiel für das "offene Geheimnis" genannt
Zunächst mit einem Tuch verhängt, aber noch da: das antisemitische Werk „People’s Justice“ auf der Documenta - bei der Podiumsdiskussion in Halle als Beispiel für das "offene Geheimnis" genannt (Foto: dpa/Zucchi)

Halle/MZ - Antisemitismus sei das größte offene Geheimnis, das es gebe in Deutschland, sagt der in Frankfurt am Main lebende Publizist Lukas Sarvari. Ein Geheimnis, das trotz seiner Drastik häufig nicht zu erkennen sei. Als Beispiel nennt der Germanist das Verstecken des haushohen Gemäldes „People’s Justice“ auf der jüngsten Kunstausstellung Documenta in Kassel, auf dem sehr deutliche antisemitische Darstellungen zu sehen waren über mehrere Tage – und das erst nach lautem Protest verhängt wurde. Bedeckt zunächst mit einem schwarzen Tuch also, nicht sofort abgehängt.