Colbitz-Letzlinger Heide Colbitz-Letzlinger Heide: Bundeswehrgegner sorgen für Polizei-Großeinsatz

Magdeburg - Zu dem rund einwöchigen Camp von Bundeswehrgegnern in der Colbitz-Letzlinger Heide erwartet die Polizei in der Spitze 400 Teilnehmer. Es gebe Hinweise, dass im Gegensatz zu den Vorjahren erstmals auch Menschen aus dem Ausland dabei seien, sagte Einsatzleiter Tom Langhans am Donnerstag in Magdeburg. Es seien Busse aus Finnland, Ungarn, der Ukraine, Italien und Österreich gemeldet.
Die Polizei will mit bis zu 500 Beamten im Einsatz sein, es sind Kräfte aus anderen Bundesländern angefordert. Teilnehmer würden voraussichtlich versuchen, das Gelände des Gefechtsübungszentrums zu betreten. Auch Blockadeaktionen würden erwartet. Die Bundeswehr sichere ihre Anlagen und Einrichtungen zusätzlich. Einsatzleiter Langhans sagte, der überwiegende Anteil der Campteilnehmer wolle friedlichen Protest.
Camp gegen die Bundeswehr und Kriegseinsätze
Das Camp, zu dessen Auftakt an diesem Wochenende die Polizei bis zu 100 Menschen erwartet, richtet sich gegen die Bundeswehr und Kriegseinsätze. Höhepunkt des Camps unter dem Motto „War starts here“ (Krieg beginnt hier) werde voraussichtlich der Aktionstag am 23. August sein. Die Colbitz-Letzlinger Heide ist für die Demonstranten interessant, weil auf dem 23 000 Hektar großen Gelände Soldaten auf Auslandseinsätze vorbereitet werden. Auf dem Gelände entsteht derzeit eine Übungsstadt, in der Kampfsituationen realitätsnah und mit modernster Technik geprobt werden können.
Das Camp wird zum dritten Mal veranstaltet. Im vergangenen Jahr waren zum Wochenende um den Aktionstag bis zu 250 Leute gekommen. Es gab Farbanschläge, kleine Gruppen drangen auf das Bundeswehrgelände vor. Im rund 70 Kilometer entfernten Havelberg verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine Bundeswehrkaserne und richteten einen Schaden von rund zehn Millionen Euro an. (dpa)