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Carsharing Carsharing: Gut geteilt ist halb gespart

Von Daniel Heissenstein und Cornelia Fuhrmann 21.01.2014, 07:49
Marcel Guhlmann
Marcel Guhlmann Heissenstein Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Der BWL-Student Marcel Guhlmann ist Carsharer. Ihm sagt die Idee zu, das eigene Auto mit anderen zu „sharen“, also zu teilen. „Als Student nutze ich mein Auto kaum und freue mich darüber, wenn ich die Kosten dafür mit anderen teilen kann“, sagt er. Mit dem Verleihen seines Fahrzeugs hat Guhlmann bisher „nur positive Erfahrungen gemacht“ und hat dabei noch „nette Menschen kennengelernt“.

Das private Carsharing-Prinzip klingt einfach: Man prüft online für den eigenen Standort die Verfügbarkeit und den Preis vorhandener Leihwagen. Dafür gibt es im Internet diverse Plattformen. Dann sendet man dem Verleiher eine Anfrage. Akzeptiert dieser, kommt es zum abgesprochenen Termin zur Schlüsselübergabe und man kann sofort losfahren. Gepäcksorgen wie beim Bahnfahren oder unzuverlässige Mitfahrgelegenheiten kann man so umgehen. Allerdings ist Carsharing nicht ganz billig: Für einen Tag zahlt man durchschnittlich 30 Euro, Benzinkosten noch nicht mitgerechnet. Preislich sind andere Transportmittel zwar billiger, dafür sind Carsharer flexibler.

Auch Guhlmann gibt zu, dass das Verfahren recht teuer ist, aber für ihn stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Vergleich zu den Haltungskosten eines eigenen Autos sei „Carsharing seinen Preis wert“. Es lohne sich vor allem für Menschen, die nicht dringend auf ein eigenes Auto angewiesen seien, aber trotzdem mobil und flexibel sein wollen.

„Effizienzsteigerung“ bei der Auslastung

Auch der Verkehrsplaner Hendryk Hesse teilt sein Auto mit anderen. Ihm geht es dabei um „Effizienzsteigerung“ bei der Auslastung seines Fahrzeugs und um die Deckung der Haltungskosten. Hesse ist von der geringen Nachfrage in einer Großstadt wie Halle überrascht worden, sein Auto wurde bisher nur wenige Male ausgeliehen und bleibt daher die meiste Zeit ungenutzt. Für ihn könnten es „auch gerne noch mehr Vermietungen“ sein, sagt er. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesverbandes Carsharing knapp 450 000 Carsharer in Deutschland registriert.

Wer größere Sachen transportieren will oder kurzfristig eine Transportmöglichkeit sucht, kommt normalerweise an einem Mietwagen kaum vorbei. Hier ist Carsharing eine echte Alternative. Neben privaten Angeboten wie denen von Guhlmann oder Hesse, haben sich an den verschiedenen Hochschulstandorten - beispielsweise Halle oder Merseburg - auch kommerzielle Anbieter für die gemeinschaftliche Auto-Nutzung angesiedelt.

Eine Übersicht über verschiedene Seiten zu privat-an-privat-Carsharing liefert www.flexauto.de