Bürger-Gymnasium Benndorf Bürger-Gymnasium Benndorf: Junge Leute legen Vorurteile am ersten Tag ab
Benndorf/MZ. - «Im Siersleber Dorfteich sind die Einwohner früher geschwommen.» Ungläubige Blicke erntete Schülerin Tina Wallasch, als sie am Mittwoch über die Geschichte des Gewässers in der Aula des Benndorfer Bürger-Gymnasiums (Mansfelder Land) referierte. Ihre Zuhörer - Klassenkameraden und Lehrer - kennen den derzeitigen Zustand des kleinen Sees, der keineswegs zum Baden einlädt.
Zum ersten Mal mit diesem Problem konfrontiert wurden 27 Schüler vom Gymnasium "Zum Altenforst" aus Troisdorf bei Köln aus der Partnerklasse im Projekt "Partnerschulen im Dialog - Jugend recherchiert Umwelt". Mit ihren Lehrern Waltraut Moog und Thomas Reschke hörten sie von den Forschungsergebnisse der Benndorfer zur "Naturnahen Gestaltung eines Gewässers" vorstellten. Mit Umweltfragen setzen sich in ihrer Heimat auch die 15-jährigen Jugendlichen aus dem Rheinland auseinander. Maria Rumijanzewa und die anderen Schüler widmen sich im Projekt "Jugend recherchiert Umwelt der Artenvielfalt im Botanischen Garten von Bonn.
Diese bundesweite Aktion ist es auch, die die Gymnasiasten von hüben und drüben jetzt in Benndorf zusammengeführt hat. Seit Montag haben sie Gelegenheit, sich näher kennen zu lernen. "Die Vorurteile waren vor Antritt der Reise in das Mansfelder Land groß", erzählte Lehrer Reschke. Für viele sei es die erste Fahrt in die neuen Bundesländer gewesen. Von den Benndorfern gab es dagegen niemanden, der noch nicht im anderen Teil Deutschlands gewesen war.
Schon am ersten Abend stellten die Gymnasiasten fest, dass sie vieles verbindet: Mode, Musik und Freizeitinteressen. Besonders überrascht waren die Troisdorfer von der freundlichen Aufnahme im Mansfelder Land. Manuel Schaeling: "Die Leute sind sehr nett."
Die Troisdorfer wissen inzwischen auch, wie jene Stadt aussieht, die die Olympischen Spiele 2012 nach Deutschland holen will. Ein Ausflug führte sie diese Woche nach Leipzig. "Eine schöne Stadt mit vielen sanierten Altbauten", fand Jana Teuber. Die Plattenbauten waren aber nicht nach ihrem Geschmack.
Wenn die Gäste morgen die Heimreise antreten, wird es kein Abschied auf lange Zeit. Im September starten die Benndorfer Schüler zum Gegenbesuch. Dann wollen sie sich ein Bild vom Leben ihrer Altersgefährten machen. Die künftigen Gastgeber schmieden bereits Pläne. "Auf jeden Fall zeigen wir Köln", waren sie sich einig.