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Zuckerbahn-Radweg Zuckerbahn-Radweg: Streckenführung über alte Gleise nun doch genehmigt

Von Roland Lüders 13.10.2016, 07:49

Molau/Schkölen - Nach Bauende wird  der Zuckerbahnradweg auf der früheren Bahnstrecke von Zeitz nach Camburg ein „Grenzgänger“ sein, der mehrmals zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt wechselt. Als die Gleise gebaut wurden, war das allerdings noch nicht so. Gehörten doch Dörfer wie Molau, Aue und Sieglitz bis zur Bildung der DDR-Bezirke zum heutigen benachbarten Freistaat. Ab 1845 wurden sie  im Auftrag der Ernestinischen Herzogtümer vom Amt in der Stadt Camburg verwaltet.

Und nun sollen die historischen Beziehungen durch den Radweg  als verbindendes Band wiederbelebt werden. Deshalb wurde auf Wunsch der Stadt Schkölen der Trassenverlauf  der touristischen Route geändert. „Ursprünglich sollte die von der Landesstraße 201 von Aue nach Schkölen auf der Eselshöhe abzweigende Straße nach Graitschen als Radweg mit genutzt werden, da auf ihr nur wenig Verkehr herrscht“, sagte Kerstin  Beckmann, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG)  Wethautal, zugleich Vorsitzende des Zuckerbahnradweg-Vereins.

Finanzierung ist sichergestellt

Nun wird das Asphaltband  für Radler aber doch größtenteils  auf dem früheren Bahndamm verlaufen. Grünes Licht für die geänderte Planung auf den Streckenabschnitten 19 und 20 in Form eines Zuwendungsbescheids gab’s jetzt vom Amt für Landwirtschaften, Flurneuordnung und Forsten (Alff) in Weißenfels. Das wird den Ausbau im Rahmen des ländlichen Wegebaus finanzieren. Was allerdings im Gegenzug heißt, dass der Radweg auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen mit genutzt werden darf. Er wird deshalb eine Fahrbahnbreite von drei Metern besitzen. Auch auf der Thüringer Seite ist die Finanzierung für den für 2017 geplanten Bau sichergestellt. Für die auf dem Gebiet des Freistaats verlaufenden Straßenteile wird ein Fördertopf der Thüringer Aufbaubank „angezapft“.

Bevor das Alff dem Ganzen zustimmen konnte, hatte die VG noch eine Reihe von Hausaufgaben zu erledigen. So musste die Zustimmung aller Bewirtschafter und Pächter eingeholt werden, durch deren Nutzflächen der Radweg verlaufen wird. „Deshalb haben wir für den Radweg viele Querungen geplant“, so Beckmann weiter, so dass die Genannten   zustimmten.  Ebenso musste die alte Bahntrasse selbst ins Eigentum der Verbandsgemeinde übergehen. Hier wurden entsprechende Kaufverträge mit der bundeseigenen   Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH, einer Nachfolgeeinrichtung der Treuhandanstalt, abgeschlossen. (mz)