Zementwerk Karsdorf Zementwerk Karsdorf: Bekenntnis zum Standort

Karsdorf - Er darf bei keiner feierlichen Einweihung in einem Unternehmen fehlen - der große rote Knopf, auf dem nach vielen Grußworten schließlich gedrückt wird. Im Opterra-Werk in Karsdorf hätte der Buzzer eher die grüne Farbe verdient. Als Signal der Hoffnung und der Umwelt. Mit sowohl politischer Prominenz - allen voran Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) - als auch jetzigen und ehemaligen Beschäftigten ging die neue Abgasreinigung im Zementwerk ganz offiziell in Betrieb. 23 Millionen Euro flossen in die moderne Anlage - „kein Pappenstiel“, wie Frank Heisterkamp unterstrich, der als Vertreter des irischen Mutterkonzerns CRH an die Unstrut gekommen ist. „Die Investition ist wichtig für den Standort Karsdorf“, sagte Heisterkamp und blickte bereits auf weitere Vorhaben voraus, so beispielsweise ein neues Labor.
Einjähriges Mammutvorhaben
Um die in der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung festgelegten Grenzwerte für Stickoxide, Ammoniak und Staub einzuhalten, wurden zwei Katalysator-Anlagen mit jeweils einer Höhe von 17 Metern und einer Breite von 33 Metern errichtet, die Reinigung der Abluft von Elektro- auf zehn Meter lange Schlauchfilter umgerüstet und die ebenfalls bereits bestehende Staubausschleusung erweitert. Das rund einjährige Mammut-Vorhaben sei indes nicht immer reibungslos verlaufen, wie Danilo Buscaglia, Vorsitzender der Opterra-Geschäftsführung, und Betriebsrat Olaf Schumann in ihren Reden bemerkten. „Es gab einiges Drunter und Drüber, aber wir haben es geschafft“, unterstrich Schumann. Letztlich liege der Erfolg auf den Schultern vieler, betonte Werkschef Berthold Perschall und dankte allen Mitarbeitern für ihren Einsatz.
Landrat Götz Ulrich (CDU) blickte in die Vorwendezeit zurück, als das Werk als „Staubschleuder“ verrufen war, Staub die Dächer in Wetzendorf und Karsdorf, bei ungünstigem Wind sogar in Bad Bibra bedeckt hat. „In den heutigen Zeiten des Klimawandels ist es notwendig, dass Umweltschutz und Wirtschaft vereinbart werden“, so Ulrich. Dass dies ein Anliegen des Unternehmens ist und nicht erst aktuell, unterstrichen Heisterkamp und Buscaglia. Der Mutterkonzern plane, bis 2020 den CO₂-Ausstoß um 25 Prozent und nach 2030 weiter zu verringern. Insgesamt gebe CRH 150 Millionen Euro für Umweltmaßnahmen aus, so Heisterkamp. Buscaglia verwies auf Ausgleichsmaßnahmen, die Rolle des Tagebaus als Lebensort seltener Arten.
Haseloff: Sachsen-Anhalt ist Industrieland
Ministerpräsident Reiner Haseloff würdigte die Bedeutung des Standorts als Arbeitgeber für die Region. „Sachsen-Anhalt muss weiterhin als Industrieland erkennbar sein“, sagte Haseloff. „Es ist wichtig, dass Menschen Arbeit und eine Existenzgrundlage haben.“ Nach der Einweihung wurde mit dem traditionellen Betriebsfest gleich weiter gefeiert.
