Kommentar zum Skikurs-Verbot Feußner fehlt die Rückendeckung
Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) besteht darauf, das Erlernen von Ski- und Snowboardfahren im Unterricht zu verbieten. Doch sie hat sich keine Unterstützung organisiert - wieder einmal.

Magdeburg/MZ - Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher ist für einen Satz berühmt, mit dem sie ihre eiserne Entschlossenheit zum Kurshalten bekräftigte: „The lady's not for turning“, frei übersetzt: Die Dame lässt sich nicht verbiegen.
So will es nun auch die sachsen-anhaltische Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) halten. In einem überraschenden Schritt hat sie Skikurse als Teil des Unterrichts verboten – und dabei soll es auch bleiben, wie sie am Mittwoch versicherte.
Schon oft musste Feußner sich korrigieren
Ob das das letzte Wort ist? Daran darf man zweifeln. Tatsächlich musste Feußner in ihrer Zeit als Ministerin schon etliche scharfe Kehrtwenden hinlegen. Oft waren es die eigenen Parteifreunde, die sie dazu zwangen, teils war es der Koalitionspartner SPD.
Es zeigt sich hier ein Muster: Wieder und wieder gelingt es der Ministerin nicht, sich für eigene Vorhaben frühzeitig Rückendeckung zu holen. Höhere Hürden für Gemeinschaftsschulen, drastische Kürzungen bei freien Trägern, Fusionsdruck auf kleine Schulen – all das wollte Feußner durchsetzen. In allen Punkten musste sie letztlich nachgeben.
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Für ihr Verbot von Skikursen hat sie so viele empörte Reaktionen geerntet, dass sie es vermutlich kaum so belassen kann. Feußner ist selbst eine erfahrene Abgeordnete. Sie sollte wissen, dass Parlamentarier mitbestimmen und mitgenommen werden wollen. Beherzigt hat sie das nicht.