Zeitzer Turngala: Zeitzer Turngala: Auf zum siebenten Streich

Zeitz - Atemberaubende Hochseilakrobatik, eine BMX-Freestyle-Show, gepaart mit absolutem Spitzensport - das verspricht die siebente Auflage der Internationalen Zeitzer Turngala. In dieser Woche begann der Kartenverkauf für das Großereignis in der Jahrhunderthalle in Spergau.

Erwartet werden internationale Spitzensportler. So gibt der Ukrainer Oleg Verniaiev eine Visitenkarte seines Könnens. Bei der Weltmeisterschaft in Nanning (China) holte er sich in diesem Jahr die Goldmedaille am Barren und den vierten Platz im Mehrkampf. Von der Deutschen Nationalmannschaft sind Stammgäste wie Matthias Fahrig aus Halle und Brian Gladow aus Berlin zum wiederholten Mal bei der Zeitzer Gala dabei. Ein neues Gesicht kommt mit der jungen Elisabeth Seitz, die 20-jährige Deutsche war in diesem Jahr ebenfalls bei der WM in China dabei und im letzten Jahr belegte sie mit Fabian Hambüchen den 2. Platz im Swiss Cup. Weiterhin gehört Artistik im Rhönrad und auf Highlinern zum Programm.

Ab sofort gibt es die Eintrittskarten für die 7. Internationale Zeitzer Turngala. Sie findet am Sonntag vor Weihnachten, dem 21. Dezember, von 16 bis 19 Uhr in der Jahrhunderthalle Spergau statt. Ausrichter ist traditionell der Männerturnverein (MTV) Vater Jahn Zeitz.

Die Organisation liegt hauptsächlich in den Händen von Udo Anders. Er war selber Turner und fungiert seit vielen Jahren erfolgreich als Trainer im MTV. Sponsoren für das große Sportevent sind dem Verein herzlich willkommen. Rund 2 000 Eintrittskarten gibt es, sie kosten 20 Euro.

Man kann sie auf der Internetseite www.zeitzer-turngala.de erwerben. Kartenreservierung sind auch telefonisch möglich unter 0171/2 25 74 72. Auch während der normalen Trainingszeiten des MTV kann man die Karten freitags von 16 bis 19 Uhr in der Turnhalle des Zeitzer Gymnasiums in der Käthe-Niederkirchner-Straße kaufen. Karten gibt es ab sofort ebenfalls im Zeitzer Green Island Pub in der Weberstraße und im Sportgeschäft Spowa am Rossmarkt in Zeitz. Restkarten gibt es natürlich auch an der Abendkasse in der Jahrhunderthalle in Spergau.

Ein Wermutstropfen allerdings bleibt für die Zeitzer. „Wir mussten nach Spergau umziehen, denn unsere angestammte Turnhalle in den Zeitzer Berufsbildenden Schulen ist nach dem großen Hochwasser immer noch nicht fertig“, sagt Udo Anders. Er ist der Mann hinter den Kulissen, der Trainer, Organisator und Manager des Großereignisses. Natürlich sei der 47-Jährige traurig, dass er Zeitz den Rücken kehrt. Aber auf der anderen Seite ist der Umzug eine Chance. „Die Jahrhunderthalle in Spergau fasst rund 2 000 Zuschauer, eine immense logistische Herausforderung für uns. Für den Verein besteht dadurch die Möglichkeit, dass am Ende der Veranstaltung eine schwarze Null bei der Abrechnung steht“, sagt Anders. Die Plakate sind gedruckt, die ersten 200 Karten verkauft, Verträge mit den Stargästen geschlossen und Übernachtungen gebucht.

Parallel dazu läuft das Training der Zeitzer Turner. Seit etwa sieben Jahren gibt es eine stabile Trainingsgruppe. Zum siebenten Mal treten sie bei der Zeitzer Turngala auf. Einer davon ist Tommy Anders, der Sohn des Trainers. „Schon als Kind habe ich meinen Vater zum Training begleitet und irgendwann im Kindergarten selber mit Turnen angefangen“, sagt der 15-Jährige heute. Mittwochs und freitags geht es zum Training in die Halle des Gymnasiums in Zeitz-Ost. „Die Turngala ist für uns etwas ganz Besonderes, da wollen wir uns so gut wie möglich präsentieren“, sagt der Zehntklässler.

Dazu gehören Salto und Flickflack am Boden. An diesem Trainingstag aber auch Kreisflanken am sogenannten Pilz, eine Vorstufe, um später die Kreisflanken am deutlich höheren Pauschenpferd zu präsentieren. „Mehr Körperspannung, Beine und Zehen gestreckt“, gibt der Trainer seine Anweisungen.

Marcus Bartl und Justin Freund gelten im Männerturnverein als hoffnungsvolle Talente. Anders bindet die Hände von Justin am Reck fest. „Wir üben die Riesenfelge, die bestimmt seit zehn Jahren in Zeitz niemand mehr geturnt hat“, erklärt der Coach. Man braucht dafür einen besonders sicheren Griff, um sich festzuhalten. Für einen kurzen Moment bleibt Justin kerzengerade über dem Reck stehen, ehe er ganz ruhig seine Kreis zieht. Knallrot und für einen Augenblick atemlos landet er nach der Übung wieder auf festem Boden. Nach einer Pause geht es gleich weiter zum Barren.

„Ich trainiere hier den Rückwärtssalto, aber ob ich ihn bis zur Gala packe, weiß ich noch nicht“, sagt der Zehnjährige. Derzeit landet er noch auf einem riesigen Berg von schützenden Matten. Unterdessen turnt Marcus seine Bahn auf der Bodenmatte. „Zu Hause in Kayna habe ich immer an der Tür herumgehangelt und geturnt, war beinahe schon hyperaktiv, und irgendwann habe ich beim Turnen vorbeigeschaut“, erzählt der 13-Jährige. Mittlerweile ist er schon seit sieben Jahren im Verein. Mühelos turnt er den Handstand-Überschlag, beim Flickflack braucht er im Moment noch die Hilfestellung des Trainers. Doch bis zur großen Weihnachtsgala sollte es klappen. (mz)