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Wirtschaft  Wirtschaft : "Anisium" als Schaufenster

Von Gudrun Schröder 27.10.2017, 07:28
Das neue Verkostungszentrum der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut ist fertig. Die aufwendig gestaltete Glasfront soll aufmerksam machen und ist als Einladung für die Besucher gedacht.
Das neue Verkostungszentrum der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut ist fertig. Die aufwendig gestaltete Glasfront soll aufmerksam machen und ist als Einladung für die Besucher gedacht. Gudrun Schröder

Freyburg - Frohe und zufriedene Gesichter gab es am Donnerstag zur offiziellen Einweihung des komplett neu gestalteten Besucher- und Verkostungszentrums „Anisium“ in der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut. „Ich bin vom Ergebnis einfach überrascht. Es ist toll geworden“, sagte Winzer Hubertus Sommerfeld, der einen Weinberg in Höhnstedt bewirtschaftet.

Bereits erste Hochzeit

Stark begeistert von dem Erweiterungsbau zeigte sich auch Rudolf Erfurt mit seiner Frau Eva. „Es ist einfach nur schön. Nun muss das hübsche Ambiente aber auch von den Besuchern gut genutzt werden“, fügte der Dorndorfer Winzer hinzu. Doch da muss dem Geschäftsführer der Winzervereinigung, Hans Albrecht Zieger, nicht bange sein. Denn wie er zur Feierstunde betonte, sei bereits die erste Hochzeitsfeier gebucht.

Zahlreiche Gäste, darunter Landrat Götz Ulrich, der CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Stier, Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Grandi, Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke, Gebietsweinkönigin Juliana Beer, Planer und Architekten sowie die Winzer waren der Einladung der Winzervereinigung gefolgt, um die neuen Räumlichkeiten zum ersten Mal in Augenschein zu nehmen. In einer Gesprächsrunde, moderiert vom Pressesprecher des Veranstalters, Theo M. Lies, gaben der Geschäftsführer, der Vorstandsvorsitzende Siegfried Boy und der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Silbersack Auskunft zu dem Projekt. Dabei kam zum Ausdruck, dass das „Anisium“ den Erlebnisfaktor rund um den Wein stärken soll.

2,4 Millionen Euro investiert

„Uns waren in der Betreuung der Gäste bislang bezüglich der Ausstattung und kulinarischen Versorgung die Hände gebunden. Uns ist es jetzt gelungen, einen idealen Anlaufpunkt zu präsentieren“, sagte Zieger.

Die Gäste erfuhren, dass die Genossenschaftsmitglieder ihr Einverständnis für die gewaltige Investition in Höhe von 2,4 Millionen Euro gaben. Gefördert wird das Projekt mit 30 Prozent von der Investitionsbank des Landes. In der Gesprächsrunde wurde auch auf den gewöhnungsbedürftigen Namen „Anisium“ eingegangen. Nicht passend war es, den multifunktionell eingerichteten Bereich weiter als Verkostungsraum zu bezeichnen, bemerkte Zieger. Auf der Suche nach einem Namen erfolgte im Unternehmen eine Ausschreibung. Den Vorschlag „Anisium“ von Marketingleiterin Anja Weise fand die Jury sofort attraktiv.

Anisium ist in der Erdgeschichte die erste Stufe der Mittleren Trias, die die Region mit Muschelkalk, Buntsandstein und Keuper, der Basis für den Wein, prägte. Diese erdgeschichtliche Etappe dauerte etwa sechs Millionen Jahre. Die Bauzeit für das „Anisium“ betrug dagegen lediglich zehn Monate.

Das „Anisium“ bietet insgesamt Platz für 125 Personen. Es kann aber variabel gestaltet werden. Der Saal ist durch Schiebeelemente teilbar und kann zu Tagungsräumen oder für festliche Bankette hergerichtet werden. Auffallend gestaltet wurde durch den Innenarchitekten Wolfgang Münzing die Decke mit Weinranken als Ornamentschmuck.

Diese rankenden Ornamente setzen sich in der aufwändig gestalteten Glasfront zur Straße hin weiter fort. Gegenüber der Fensterfront ziert den Raum ein hölzerner Rücken mit der Ausstellung der Weine. „Ganz schlicht und ruhig wollte ich diesen Bereich halten und dabei das Thema Wein nicht außer Acht lassen“, berichtete der Architekt. Dazu gehört ebenso der dominierende graue Farbton, der auf die Weinbergsböden verweist.

Glasfront mit Aha-Effekt

„Wir haben mit unseren Weinen einen guten Ruf. Dabei kommt es nicht nur auf das Produkt an, auch auf die Verpackung. Mit dem alten Verkostungsraum musste etwas passieren“, berichtete Zieger. Das „Anisium“ steht künftig für verschiedene Veranstaltungen in der Region offen. Freyburgs Bürgermeister lobte die Symbiose des Gesamtgebäudes als wahrnehmbares Eingangstor für die Stadt. Die Glasfront sorge für einen Aha-Effekt und sei als Einladung gedacht, den Besuchern das Weinland Saale-Unstrut charmant näher zu bringen. Der Landrat sprach von einem großen Schaufenster für einen großen Winzer. Nach dem Festakt erfolgte die Taufe des „Anisiums“. Der Akt wurde von der Gebietsweinkönigin mit einem Winzersekt vollzogen.

Die Flure des neuen Verkostungszentrums sind mit Informationen rund um den Wein und mit Weinen aus eigener Produktion gestaltet.
Die Flure des neuen Verkostungszentrums sind mit Informationen rund um den Wein und mit Weinen aus eigener Produktion gestaltet.
Schröder
Hans Albrecht Zieger, Geschäftsführer der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut (l.), kann zur Eröffnung des „Anisiums“ zahlreiche Gäste begrüßen.
Hans Albrecht Zieger, Geschäftsführer der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut (l.), kann zur Eröffnung des „Anisiums“ zahlreiche Gäste begrüßen.
Schröder