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Ideen für eine Wiederbelebung Wird der ehemalige Bauernhof von Ossig ein Mehrgenerationenhaus?

Für den ehemaligen Bauernhof im Herzen von Ossig werden jetzt Ideen zur Erhaltung und Entwicklung gesucht. Einer von drei Bauhöfen der Gemeinde in der denkmalgeschützten Scheune seine Garage und eine Werkstatt.

Von Matthias Voss 17.05.2021, 07:30
Die Untermühle in Ossig
Die Untermühle in Ossig Foto: René Weimer

Ossig - „Mit der Entwicklung der Untermühle im Herzen des Dorfes könnte ein Leuchtturm geschaffen werden“, sagte Harry Jost. Der Projektentwickler mit Büro in Naumburg stellte in der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Gutenborn seine Ideen für eine Wiederbelebung des wenig genutzten Areals unmittelbar zwischen dem Bach Aga und der Kirche in dem Ortsteil vor. Eingeladen war er von Bürgermeister Stefan Leier (CDU), der die Ratsmitglieder vorab informierte, „dass wir uns mal entschlossen hatten, den ehemaligen Bauernhof zu be- und auch zu erhalten. Deswegen sehe ich eine Verpflichtung, diesen auch sinnvoll zu entwickeln.“ Leier beschrieb den teilweise schlechten Zustand und derzeitigen Stand der Nutzung.

Könnte Bauernhof ein Mehrgenerationenhaus mit Co-Working werden?

So hat einer von drei Bauhöfen der Gemeinde in der denkmalgeschützten Scheune seine Garage und eine Werkstatt. Im Haupthaus mit dem für Ossig prägnanten Fachwerk sei noch ein Aufenthaltsraum für die Gemeindearbeiter, aber ansonsten nur eine Wohnung von einem Mieter belegt. „Die Frage ist nun, wollen wir den Weg weitergehen oder die Reißleine ziehen und das Gebäude doch abstoßen?“, fragte Leier in die Runde. Er erwartete aber keine Antwort, denn die Frage sollte an dem Abend nicht beantwortet werden. Erstmal sollte sich angehört werden, was Projektentwickler Harry Jost für Ideen hatte.

Als Überschrift seiner Präsentation hatte er ein Mehrgenerationenhaus in den Mittelpunkt gestellt. Und das eventuell im Zusammenhang mit dem neudeutschen Coworking. Hier treffen Freiberufler und Kleinstunternehmer in einem größeren offenen Raum aufeinander, um voneinander zu profitieren. „Aus den anderen Räumen könnte man Wohnungen machen. Kleinere im Erdgeschoss mit so um die 30 Quadratmeter für ältere Menschen, größere in denen darüber“, so Jost. Die Aufteilung und Gestaltung des Haupthauses würde mit einem Außenaufzug und einem Laubengang ein neues Konzept bekommen.

Frage der Finanzierung

Für die Scheune dagegen könne er sich einen Konzert- und Veranstaltungsraum mit Galerie für Kleinkunst vorstellen. „Und den Innenhof könnte man nutzen, um zum Beispiel einmal im Monat einen Markt durchzuführen, auf dem die Ossiger frische und besondere Waren bekommen könnten“, so die Idee des Projektentwicklers.

„Was wollen denn Ossiger? Die sollten wir vielleicht mal fragen. Mir fehlt ehrlich gesagt der Glaube an so einem Projekt, wie soll denn das finanziert werden?“, fragte Ratsmitglied Arnd Czapek (CDU). Uwe Kraneis (parteilos), Bürgermeister der Verbandsgemeinde, könne sich in diesem Zusammenhang durchaus Gelder aus dem Strukturwandel vorstellen. „Wenn die Burgruine in Nebra, was ja weit weg vom Kernrevier ist, gefördert wird, warum dann nicht auch die Untermühle in Ossig?“, so Kraneis.

„Die Scheune sollte für den Bauhof erhalten bleiben“

Matthias Rauh (Bürgervereinigung) hatte als Ossiger erstmal seine Probleme mit dem Begriff Untermühle, da den wohl niemand mehr im Dorf noch benutze, weil die Nutzung als solche lange her sei. „Die Scheune sollte für den Bauhof erhalten bleiben. So ein Objekt finden wir dafür in dieser Art nicht wieder“, meinte Rauh.

Während Margit Vattes (Bürgervereinigung) die Ideen von Jost in den Ansätzen nicht schlecht fand, erinnerte Steffen Kühn (CDU) noch einmal daran, „dass wir jetzt erstmal nur den ersten Schritt gemacht haben. Es ist wichtig, dass sich jeder von uns im Gemeinderat in den nächsten Wochen Gedanken macht, wie wir das Areal erhalten können, wenn wir es nicht verkaufen wollen.“ (mz)