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Willkommen im Schacht Willkommen im Schacht: Was im Bergbaumuseum Deuben geplant ist

Von Meike Ruppe-Schmidt 05.06.2020, 07:45
Glück auf: Alexander Börner führt durch den nachgebauten Bergmannschacht des Museums in Deuben.
Glück auf: Alexander Börner führt durch den nachgebauten Bergmannschacht des Museums in Deuben. Meike Ruppe-Schmidt

Deuben - Ein frischer Wind soll durch das Bergbaumuseum in Deuben wehen. Das hat sich zumindest Alexander Börner vorgenommen. Der 48-Jährige ist der erste fest angestellte wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums. Bisher wurde die Einrichtung in freiwilligem Engagement des Heimatvereins Zeitz-Weißenfelser Braunkohlerevier betrieben. Durch die seit April mit Leader-Fördermitteln finanzierte Stelle kann das Museum nun auch wochentags reguläre Öffnungszeiten anbieten.

Was Börner an der Einrichtung begeistert: „Das Museum verfügt mit seiner komplexen Sammlung über ein ausgesprochen großes Potenzial und ist in seiner Art einzigartig im Süden Sachsen-Anhalts.“ Neben einem original nachgebauten Schacht zeigt es die Entstehung und Entwicklung des Bergbaus im Revier anschaulich anhand von vielen originalen Gegenständen wie Uniformen, Bergmanns-Utensilien, einer nachgebauten Bergmannsküche und einem originalen Klassenzimmer.

Woher Börners Interesse an dem Thema Bergbau kommt?

Woher Börners Interesse an dem Thema Bergbau kommt? „Ich stamme aus Geithain, das nicht weit entfernt vom Braunkohlerevier Borna liegt“, erklärt er. „Das Thema Kohle war stets präsent. Sie war nötig zum Heizen und der einzige Rohstoff, um Energie für die Wirtschaft zu erzeugen. Aber sie hatte auch Umweltverschmutzung und Zwangsumsiedlungen ganzer Dörfer zur Folge. Diese Vergangenheit und den neuzeitlicheren Wandel darzustellen, reizt mich sehr.“

Sein Ziel für die Museumsarbeit: die stärkere Einbindung von Zeitzeugen, die diesen Wandel miterlebt oder gestaltet haben. „Sie sollen beispielsweise in Kurzvideos zu Wort kommen.“ Außerdem wolle der studierte Museologe, der zuvor im Waffenmuseum in Suhl tätig war, die bestehende Sammlung ergänzen, indem der Blick auf die Zukunft gerichtet wird: „Wir planen, die Renaturierung der Tagebau-Anlagen darzustellen und unseren Blick auf die Frage zu richten: Was kommt nach der Kohle?“

Aufenthalt im Museum auf 30 Minuten beschränkt

Damit, so die Hoffnung, wolle man die Einrichtung, die am Recarbo-Radweg günstig gelegen ist, bekannter machen und die Besucherzahlen erhöhen. „Ein Nachteil ist jedoch, dass wir von Oktober bis März geschlossen haben, weil die Räume unbeheizt sind“, so Börner. Wegen Corona hatte sich die Wiedereröffnung in diesem Jahr zudem von April auf Ende Mai verschoben.

Momentan sei der Aufenthalt im Museum auf 30 Minuten beschränkt und es werden nur Gruppen von fünf Personen zugelassen. „Künftig wollen wir aber beispielsweise gezielt Schulklassen ansprechen und einladen.“ Außerdem sei es möglich, hier Kindergeburtstage mit Kaffee, Kuchen, Schachtführung und Bricketbemalen durchzuführen. „Hier etwas zu entwickeln, sehe ich als schöne Herausforderung.“

››Bergbaumuseum Deuben, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 14 Uhr, Donnerstag 16 bis 18 Uhr und jeden 3. Sonntag im Monat 13 bis 16 Uhr. Kontakt per Telefon: 034441/33237 oder E-Mail: [email protected]. (mz)