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Ein etwas anderer Landrats-Wahlkampf Wie in Corona-Zeit um Stimmen geworben wird

Der Landratswahlkampf geht in die heiße Phase. Bis zur Wahl am Sonntag, 11. April, müssen die acht Kandidaten versuchen, möglichst viele Wähler für sich zu gewinnen. Die MZ hat die Bewerber gefragt, wie dies gelingt, vor allem im Hinblick auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Aktualisiert: 14:48

Weissenfels/Zeitz

Der Landratswahlkampf geht in die heiße Phase. Bis zur Wahl am Sonntag, 11. April, müssen die acht Kandidaten versuchen, möglichst viele Wähler für sich zu gewinnen. Die MZ hat die Bewerber gefragt, wie dies gelingt, vor allem im Hinblick auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Deshalb können keine Präsenzveranstaltungen stattfinden und „auch in den Fußgängerzonen ist zu wenig los, um Straßenwahlkampf zu machen“, wie Einzelbewerber Michael Kretschmer sagt. Einzig AfD-Kandidat Bodo Walther habe Straßenwahlkampf betrieben und auf vier Marktplätzen im Burgenlandkreis Stände aufgebaut, um Flyer zu verteilen. Flyer nutzen zudem auch der CDU-Kandidat sowie der Einzelbewerber Diethelm Kopecki.

Das wohl bekannteste Wahlkampfmittel sind Plakate, die von Walther, Ulrich, Kopecki und Kretschmer genutzt werden. Gemeinden können für das Anbringen eine sogenannte Sondernutzungsgebühr erheben. Eine MZ-Umfrage bei den elf Gemeinden im Burgenlandkreis ergab, dass nur die Verbandsgemeinden Wethautal und An der Finne Gebühren für das Anbringen von Wahlplakaten verlangen. AfD-Kandidat Walther gedenkt, dagegen juristisch vorzugehen. Es sei „eine Grundsatzfrage“, ob von den Kandidaten Gebühren erhoben werden dürfen. Viel Erfolg dürfte ihm dabei nicht beschieden sein. Wie das Rechts- und Ordnungsamt des Burgenlandkreises mitteilt, sei diese Gebühren-Regelung „bereits durch Verfahren der NPD angegriffen“, aber „von den Verwaltungsgerichten bestätigt“ worden.

Wie viel lassen sich die Bewerber den Wahlkampf eigentlich kosten?

Doch wie viel lassen sich die Bewerber den Wahlkampf eigentlich kosten? Walther benennt Kosten in Höhe von circa 1.060?Euro, für die zur Hälfte er, zur Hälfte der AfD-Landesverband aufkomme. Grünen-Kandidat Jochen Dreetz wendet für den Wahlkampf „circa 1.500 Euro aus der Parteikasse“ auf. Kretschmer spricht von „mehreren tausend?Euro“ und zeigt sich froh darüber, „Unterstützung von Zeitzer Unternehmern, Einzelhändlern und Personen des öffentlichen Lebens“ bekommen zu haben. Einzelbewerberin Andrea Sommer sagt, dass sie „eigentlich nur Zeit und Fahrtkosten“ investiere. Einzelbewerber André Worms könne die Kosten nicht beziffern, trage sie aber selbst und habe „keinerlei finanzielle Unterstützer“. Kopecki und Ulrich wollten sich nicht zu den finanziellen Aufwendungen äußern.

Bleiben noch einige kostenlose Wahlkampfinstrumente, so etwa „Mundpropaganda“, die sowohl von Andrea Sommer und André Worms benannt wird. Außerdem gibt es noch diverse Möglichkeiten, im Internet für sich zu werben. Den digitalen Wahlkampf nutzen mit Ausnahme von Kopecki alle Kandidaten in unterschiedlichem Umfang. Am häufigsten werden dabei soziale Netzwerke und allen voran Facebook genannt.

Der Einzelbewerber André Hauschild hat bis zur gesetzten Frist nicht auf MZ-Anfragen zum Thema Wahlkampf geantwortet. (mz/Martin Walter)