Weinregion Saale-Unstrut Weinregion Saale-Unstrut: Anbaufläche wird um 19 Hektar erweitert

Magdeburg/Freyburg/Bad Sulza - Die Weinregion Saale-Unstrut wird um 19 Hektar Anbaufläche erweitert. Die entsprechenden Anträge dafür sind laut Agrarministerium alle genehmigt worden. Der Großteil der Fläche solle mit Reben in Hang- und Steillagen bepflanzt werden, etwa von jungen Winzern, teilte das Ministerium am Montag in Magdeburg mit.
Hintergrund der Erweiterung ist ein neues Genehmigungssystem in der EU für Rebpflanzungen. Das rund 770 Hektar große Weinanbaugebiet Saale-Unstrut mit Flächen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gehört zu den kleinen unter den 13 Anbaugebieten von Qualitätswein in Deutschland.
Winzer in Freyburg rechnen mit ertragreichen Jahr
Indes sind die Weinbauern an Saale und Unstrut sind mit den Erträgen der ersten Erntewoche zufrieden. Wie die Winzervereinigung Freyburg mitteilte, wurden rund 130 Tonnen Trauben geerntet.
Dazu zählten der Weißwein Müller-Thurgau und der Rotwein Portugieser. Die Qualität der Trauben entspreche den hohen Erwartungen an den Jahrgang 2016, sagte Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger. 2015 stellte die Genossenschaft 2,8 Millionen Liter Wein her, im Anbaugebiet Saale-Unstrut waren es laut Weinbauverband 5,3 Millionen Liter.
Die Lese dauert in Sachsen-Anhalt und Thüringen noch gut vier Wochen.
Rund um Freyburg, Höhnstedt am Süßen See und in Thüringen um Weimar werden auch Trauben der Weißweine Auxerrois und Gutedel gelesen, die in Deutschlands Anbaugebieten eher selten sind. Beim Rotwein kommt Dornfelder vom Stock. Erstmals verarbeite die Winzervereinigung über eine Tochterfirma mit 20 Tonnen Müller-Thurgau die Trauben von vier Winzern aus Sachsen.
Am Sitz der Freyburger Genossenschaft wird in diesem Jahr mit Hilfe des Landes für 2,4 Millionen Euro der Verkostungs- und Veranstaltungsbereich erneuert. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Jörg Felgner (SPD) wollte dafür am Montag den Fördermittelbescheid überbringen.
Dauerregen beinträchtigen Weinlese in Thüringen
Für die Weingüter in Bad Sulza und Großheringen beginnt die Lese der Trauben eine Woche nach den anderen Winzern im Saale-Unstrut-Gebiet. Pech: Zum Start am Montag schüttete es in den Weinbergen. Dauerregen hat am Montag die Weinlese in Thüringen beeinträchtigt.
Im Weingut Bad Sulza (Kreis Weimarer Land) startete am Montag die Ernte der weißen Müller-Thurgau-Trauben wegen des Regens erst am Vormittag. Die Helfer holten die Beeren auf dem Weinberg in Sonnendorf von den Rebstöcken.
Mit dem Mostgewicht von um die 80 Grad Oechsle zeigte sich Winzerin Kathrin Clauß zufrieden. Die Reben hätten von der Spätsommersonne der vergangenen Tage profitiert. „Und wir hatten im eigentlich trockenen Sommer auch immer zur richtigen Zeit Regen.“
Das Bad Sulzaer Weingut bewirtschaftet 42 Hektar. Es ist das größte private Weingut im Anbaugebiet Saale-Unstrut, zu dem die insgesamt 112 Hektar umfassende Thüringer Weinanbaufläche gehört.
Auch das benachbarte Weingut Zahn in Großheringen wollte am Montag eigentlich mit der Weißweinernte beginnen. Allerdings machte der Regen den Winzern einen Strich durch die Rechnung. Transportfahrzeuge konnten nicht auf den aufgeweichten Boden fahren, wie eine Sprecherin sagte. Nun soll am Dienstag gelesen werden.
(dpa)