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Vogelkennerin aus Prießnitz Vogelkennerin aus Prießnitz: "Ich beginne schon beim Frühstück Vögel zu beobachten"

Von Constanze Matthes 02.05.2019, 10:00
Im Garten der Kirschbaumeule: Hildegard Kühn mit ihrem Buch, in dem sie 34 Vogelarten auf liebevolle Weise vorstellt.
Im Garten der Kirschbaumeule: Hildegard Kühn mit ihrem Buch, in dem sie 34 Vogelarten auf liebevolle Weise vorstellt. Torsten Biel

Priessnitz - Sie haben alles ganz genau im Blick. Die Bäume, die Sträucher, die Vögel. Sie - das sind Hildegard Kühn und die Kirschbaumeule. Am Stamm eines Kirschbaumes befestigt, spielt sie im Buch der Prießnitzerin eine besondere Rolle. Sie ist eine Erzählerin, die in Kontakt mit den Vögeln tritt, sie beobachtet und mit ihnen spricht. Drei Jahre hat Hildegard Kühn an ihrem Werk mit dem Titel „Im Garten der Kirschbaumeule - Vogelkunde einmal anders“ gearbeitet, das sie nun ihrer Familie und Freunden vorgestellt hat.

„Ich beginne schon beim Frühstück, die Vögel zu beobachten“

„Alles, was die Natur betrifft, macht mir sehr viel Spaß“, sagt die 70-Jährige. Ihr Buch versteht sie auch als ein Plädoyer, sich intensiv der Flora und Fauna zu widmen, die Augen offen zu halten. Insgesamt 34 Arten von der Amsel bis zum Zilpzalp, bekannte und häufige, aber auch eher selten zu beobachtende Vertreter der Vogelwelt wie das Wintergoldhähnchen oder die Heckenbraunelle hat sie in Bildern und Texten festgehalten. Auch den Girlitz und den Sperber bekam sie vor die Linse.

„Ich beginne schon beim Frühstück, die Vögel zu beobachten“, erzählt Hildegard Kühn. Im Wintergarten des Hauses, in dem sie mit ihrem Mann Rolf-Ekkehard lebt, hat sie einen guten Platz, die Tiere anzuschauen und mit der Kamera festzuhalten. „Langeweile kenne ich nicht“, sagt die Ruheständlerin, die sich in das Leben des Dorfes intensiv einbringt.

Vogelkennerin informiert mit Buch

Die ersten Aufnahmen entstanden vor drei Jahren. Bis heute sind es Hunderte Bilder. Mit der Hilfe eines Bestimmungsbuches ermittelt sie die Namen der Vogelarten. Durch alle Jahreszeiten begleitet Hildegard Kühn das Leben der Vögel. Derzeit ist ihr Garten ein grünes Paradies, in dem es zwitschert und tiriliert. Die flattrigen Gesellen nutzen hier Nistkästen und mehrere Futterstellen.

Doch auch andere Tiere kommen in ihrem Buch vor, wie jener Igel, der eines Tages zwischen den Stäben des Zaunes hängengeblieben war, oder die Katze, die die Gegend unsicher macht. Hildegard Kühn lebt seit 2008 mit ihrem Mann in Prießnitz und damit ganz in der Nähe ihrer Tochter und ihrer Schwiegermutter, die das Projekt „Kirschbaumeule“ kräftig unterstützt haben. „Meine Familie steht da sehr hinter mir“, sagt Hildegard Kühn, die in Barnstädt geboren wurde und als Laborantin tätig war.

Der Ornithologe Jochen Zaumseil hat das Buch bereits in Augenschein genommen- und seinen Respekt geäußert. Der Band sei für eine Nicht-Ornithologin schon eine Leistung, meint er, berichtet Hildegard Kühn. Auch wenn dieses Buch abgeschlossen ist, ein richtiger Druck noch geplant ist, bleibt sie dran - an Amsel, Fink und Co. Ein Thema für den nächsten Band hat die Naturfreundin schon gefunden. Es soll um Blaumeisen, ihre Lieblingsvögel, gehen. Und dann gibt es noch Wünsche: den Seidenschwanz zu sehen und den Dompfaff endlich aufs Bild zu bekommen. (mz)