Verkehrsanbindung Hohenmölsen zur A38 Verkehrsanbindung Hohenmölsen zur A38: Diese Bauvorhaben in der Region müssen warten

Lützen - Wer schon auf die schnelle Verbindung von Hohenmölsen zur A38 wartet, dem wird nun noch ein bis zwei Jahre mehr Geduld abgefordert. Erst 2018 soll nun mit den Bauarbeiten an der neuen Straße entlang des zukünftigen Tagebaulochs in Richtung Lützen begonnen werden. Dann allerdings gleich von beiden Seiten.
Der Abschnitt von Hohenmölsen bis Wuschlaub soll bis Ende Oktober 2022 gebaut werden. Ihn muss die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (Mibrag) als Ersatz für die im Abbaufeld Domsen des Tagebaus Profen verschwindende Kreisstraße errichten.
Vom anderen Ende, dem zu Lützen gehörigen Teil, wo die neue Verbindung auf die Landesstraße 189 nach Lützen trifft, wird parallel bis Wuschlaub gebaut. Jetzt soll von der Stadt Lützen dafür der Fördermittelantrag beim Land gestellt werden, damit die Investitionsbank das Geld bereithält.
Grundsätzliche Fördermittelzusage gibt es bereits
Die grundsätzliche Fördermittelzusage gibt es bereits. Mit der Unterzeichnung von städtebaulichen Verträgen zwischen Mibrag und den beteiligten Kommunen Hohenmölsen und Lützen werden die letzten Voraussetzungen geschaffen. Die Verträge sind auch die Sicherheit dafür, dass die Straße gebaut wird.
Bis auf Kosten für den Erwerb von Grundstücken sollen keine weiteren finanziellen Belastungen für Lützen zu erwarten sein, so betonte es Planer Frank Drehmann auf der jüngsten Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses von Lützen. Trotz des nach hinten verschobenen Baubeginns werde das Bauvorhaben aber bereits vorbereitet, führte Drehmann aus. So zunächst mit der Erfüllung von Forderungen des Landschafts- und Naturschutzes, denn die Straße führt durch ein Landschaftsschutzgebiet.
Nistkästen für Höhlenbrüter angebracht
Demnächst werden Nistkästen für Höhlenbrüter angebracht und Feldhecken gepflanzt. Bis Ende des Sommers 2017 werden geschützte Tierarten, unter anderem Eidechsen, umgesetzt. Die Archäologen untersuchen weitere Flächen.
Der Planer wies Befürchtungen zurück, dass über die neue Straße eine bisher nicht berücksichtigte zusätzliche Verkehrsbelastung für die Dörfer zu erwarten sei, weil darüber die Transporte zu einer geplanten umstrittenen Mineralstoffdeponie liefen. Für die seien laut Planfeststellungsbeschluss andere zu Hohenmölsen gehörige Straßen vorgesehen, sagte er. Der Bau der Deponie hat jetzt noch einmal massive Proteste von Pegauer Seite und dem BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) hervorgebracht, aus denen sich bisher sowohl Lützen wie auch Hohenmölsen heraushalten.
Erschließung des Kohleabbaufeldes Domsen
Das Straßenbauverfahren geht einher mit den Vorbereitungen für die Erschließung des Kohleabbaufeldes Domsen. Auch die ist zeitlich nach hinten gerückt, weil die Mibrag für die nächsten zwei, drei Jahre noch ausreichend Kohle für ihre Kunden aus dem Schwerzauer Loch fördern kann. Der Abbau der ersten Kohle im Domsener Gebiet ist erst Ende 2018/Anfang 2019 zu erwarten. Der Hauptbetriebsplan des Unternehmens für den Zeitraum vom 1. April 2017 bis 31. März 2019 wie er jetzt den angrenzenden Kommunen zur Stellungnahme vorliegt, wurde der wirtschaftlichen Situation der Mibrag angepasst. Als Einwand wurde im Bau- und Vergabeausschuss von Lützen nur vorgetragen, dass die Einleitmengen für den Grunaubach erhöht werden müssten, um das Gewässer zu erhalten.
Der erste Bagger für den Tagebau rollt laut Plan im Mai 2017 an. Dann aber ist erst einmal Oberfläche abzutragen. Ab Juni 2017 geht es mit weiterer Technik zum ersten Tiefschnitt über. Der sogenannte zweite Schnitt in dem Gebiet in Richtung der Ortslagen Tornau und Wuschlaub wird Anfang 2019 angesetzt. Im Bereich der ehemaligen Ortslagen Bösau, Grunau und Großgrimma laufen 2017/18 noch die Arbeiten zur Freimachung der zukünftigen Tagebauflächen. (mz)