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Umgehungsstraße Umgehungsstraße: Trasse bereits erkennbar

Von Albrecht Günther und Holger Behrens 08.07.2018, 08:34
Nahe Hassenhausen ist die Trasse für die künftige Ortsumgehung Bad Kösen bereits erkennbar. Das bräunlich gefärbte Band zieht sich durch die Felder. Links beginnt die Trasse an der aus Richtung Thüringen kommenden Bundesstraße 87 an der Einfahrt zum Herzog-von-Braunschweig-Denkmal, das sich unter der rechts im Bild zu sehenden Baumgruppe befindet. Von dort führt sie vorbei an Hassenhausen, das im Hintergrund zu sehen ist, in Richtung Bad Kösen.
Nahe Hassenhausen ist die Trasse für die künftige Ortsumgehung Bad Kösen bereits erkennbar. Das bräunlich gefärbte Band zieht sich durch die Felder. Links beginnt die Trasse an der aus Richtung Thüringen kommenden Bundesstraße 87 an der Einfahrt zum Herzog-von-Braunschweig-Denkmal, das sich unter der rechts im Bild zu sehenden Baumgruppe befindet. Von dort führt sie vorbei an Hassenhausen, das im Hintergrund zu sehen ist, in Richtung Bad Kösen. Nicky Hellfritzsch

Hassenhausen/Prießnitz - Eine breite Schneise zieht sich aus Richtung Bad Kösen kommend an Hassenhausen vorbei, um in der Nähe des Denkmals für den Herzog von Braunschweig auf die nach Thüringen führende Bundesstraße 87 zu münden. Aus der Vogelperspektive ist sie als bräunliches Band gut erkennbar. Für den Bau des Bad Kösener Teilstücks der Umgehungsstraße zur B87 werden mit archäologischen Untersuchungen die entsprechenden Flächen vorbereitet. Dazu gehört auch das Areal, auf dem 1806 die Schlacht von Jena und Auerstedt stattfand.

Mitte 2020 möglicher Beginn

„Diese Arbeiten erstrecken sich auf eine Länge von rund drei Kilometern“, gibt Petra Witte Auskunft. „Im nächsten Jahr ist die Ausführungsplanung des insgesamt 13 Kilometer langen Abschnittes vorgesehen“, so die Leiterin des Regionalbereichs Süd der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt.

Die Behörde ist vom Bund mit dem Bau der Umgehungsstraße beauftragt worden. „Nach jetzigem Kenntnisstand“, so Petra Witte weiter, könne „mit der Realisierung des Bauvorhabens ab Mitte 2020 begonnen werden“. Auch südlich von Bad Kösen sollen zum Bau der Umgehung offenbar demnächst vorbereitende Arbeiten beginnen.

Verfahren hat lange geruht

Die Trasse wird - aus Richtung Naumburg kommend - vor Neuflemmingen beginnen, südlich von Heiligenkreuz und Crölpa-Löbschütz sowie nördlich von Tultewitz an Rödigen vorbei zur geplanten Saale-Überquerung bei Kleinheringen führen. Wie das in Halle ansässige Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) nun mitgeteilt hat, sollen Flächen, die zum Bau der Umgehung benötigt werden, bereits ab 15. August von den meist privaten Landbesitzern eingezogen werden. Dies geschieht durch die Landesstraßenbaubehörde. Einbezogen in das Verfahren ist die Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens Bad Kösen, das im Zusammenhang mit dem Straßenbau eröffnet worden war.

„Lange Zeit ruhte das Flurbereinigungsverfahren, obwohl das Landesverwaltungsamt das Verfahren bereits 2010 angeordnet hat und dieses nunmehr bestandskräftig und unanfechtbar ist. Doch erst durch Baufreigabe durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Juni 2017 kam wieder Bewegung in das geplante Bauvorhaben“, informiert Bodo Zier.

Vom Verfahren, so der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft weiter, sind Flurstücke der Gemarkungen Abtlöbnitz, Bad Kösen, Crölpa-Löbschütz, Heiligenkreuz, Flemmingen, Hassenhausen, Janisroda, Kleinheringen, Leislau, Prießnitz, Schieben und Taugwitz betroffen. Durch das Flurbereinigungsverfahren sollen „der entstehende Landverlust auf einen größeren Kreis von Grundstückseigentümern verteilt, die durch das Großbauunternehmen der allgemeinen Landeskultur drohenden Nachteile vermieden und das für das Straßenbauvorhaben erforderliche Land bereitgestellt werden“, so Bodo Zier weiter.

Anpflanzungen und Pflöcke

Die betroffenen Grundstückseigentümer bilden gemäß Flurbereinigungsgesetz die Teilnehmergemeinschaft des Verfahrens. Deren Interessen werden von einem 2011 selbst gewählten Vorstand vertreten, der regelmäßig mit Vertretern des Landwirtschaftsamtes Sitzungen durchführt.

Nach der Baufreigabe wurde die Landesstraßenbaubehörde nun auch im Bereich südlich von Bad Kösen tätig. Für archäologische Untersuchungen und landschaftspflegerische Maßnahmen werden durch vorläufige Anordnungen des Landwirtschaftsamtes Süd den Eigentümern Besitz und Nutzung ihrer Flächen entzogen und der Straßenbaubehörde bereitgestellt.

Zu erkennen ist dies durch Anpflanzungen und an den auf den Feldern sichtbaren Pflöcken, so in der Nähe von Hassenhausen, Stendorf oder Tultewitz. Zier weiter: „Im Allgemeinen hat die Landesstraßenbaubehörde während der Bauphase sicherzustellen, dass die Nutzung der den Beteiligten verbleibenden Flächen durch die Bauarbeiten nicht unterbrochen wird.“

Ermittlung der Eigentümer

Als nächste Schritte ermittelt das Landwirtschaftsamt Süd nun die beteiligten Grundstückseigentümer und wird gemeinsam mit dem Landesstraßenbauamt versuchen, Flächen aufzukaufen, um einen Landverlust zu minimieren oder gar zu vermeiden.

Im November haben nahe Hassenhausen die Bauvorbereitungen für die neue B87 begonnen, jetzt ist die Trasse abgesteckt.
Im November haben nahe Hassenhausen die Bauvorbereitungen für die neue B87 begonnen, jetzt ist die Trasse abgesteckt.
Holger Behrens