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Umfrage zum 8. Mai Umfrage zum 8. Mai: Sollte der Tag ein Feiertag werden?

Von Maria Pohlmann 08.05.2020, 09:00
Einschüsse sind heute noch an etlichen Häusern zu sehen.
Einschüsse sind heute noch an etlichen Häusern zu sehen. P. Wittwika

Theißen - Vor genau 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und das Land wurde damit vom Nationalsozialismus befreit. Berlin hat den 8. Mai in diesem Jahr wieder zum Feiertag erklärt, aber sollte das für ganz Deutschland gelten? Die MZ hat sich auf dem Parkplatz des Theißener Einkaufszentrums umgehört. Fazit: Die Mehrheit der Befragten würde sich für einen weiteren Gedenktag entscheiden, doch es gibt auch gegensätzliche Meinungen.

Von 1950 bis 1967 und 1985 war der Tag der Befreiung ein Feiertag in der DDR. „Das ist leider schon lange nicht mehr so, aber dieser Tag ist definitiv wichtiger als der 1. Mai oder der 3. Oktober“, sagt Peter Ziesch aus Bad Dürrenberg. „Es wäre wichtig, diesen Tag wieder einzuführen“.

„Natürlich ist ein zusätzlicher freier Tag klasse!"

Simone Schiwarth-Weste aus Luckenau schließt sich an: „Natürlich ist ein zusätzlicher freier Tag klasse! Wir zahlen schließlich noch immer Reparationsleistungen und ich glaube auch, dass diese ganze Sache ein bisschen in Vergessenheit gerät. Die Politik soll das entscheiden, aber es ist natürlich traurig, dass es für diesen Tag keine einheitliche Regel in Deutschland gibt.“ Gastronomiemitarbeiterin Sandra Schwanitz aus Deuben würde sich ebenso nicht über einen weiteren freien Tag beklagen. „Wegen mir kann das gerne eingeführt werden, auch wenn ich nicht ganz genau weiß, warum.“

„Klar, ein Feiertag ist immer gut“, sagt Doris Meyer aus Teuchern, „besonders, wenn man nicht arbeiten muss.“ Dabei erinnern sich noch viele an den DDR-Gedenktag. „Der Tag der Befreiung war früher nicht schlecht. Heute wäre es sicherlich auch noch angebracht, an dieses Ereignis zu erinnern. Über einen zusätzlichen Feiertag freut sich doch jeder“, so Ulrich Milkowski aus Hohenmölsen.

„Jeder Feiertag ist schön“

Ebenso kann sich auch Martina Schindler noch erinnern. „Der Tag der Befreiung, ja! Für Leute, die arbeiten, wäre das sicherlich eine gute Sache, es war früher auch ein besonderer Tag und ich bin mir nicht sicher, ob alle jungen Leute noch wissen, was da passiert ist“, sagt die Zeitzerin.

„Jeder Feiertag ist schön“, so Christin Mienert aus Osterfeld. Sie gibt aber zu bedenken: „Aber wohl nur solange man die Pflegeversicherung nicht ausgleichen muss, wie es beim Buß- und Bettag der Fall ist.“ „Ein Feiertag? Gerne, aber dann für alle einheitlich“, findet Enrico Kanigs aus Theißen. „Es gehört zu unserer Geschichte, aber gleichzeitig denke ich, dass man irgendwann einmal aufhören muss, immer an all das zu erinnern. Wir leben schon mehrere Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg, es muss also irgendwann auch einmal Ruhe einkehren.“

„Wegen mir muss es diesen Gedenktag nicht geben"

Kathrin Dietze aus Droyßig ist von der Idee, den 8. Mai zum Feiertag zu erklären, nicht besonders angetan. „Wegen mir muss es diesen Gedenktag nicht geben. Viel wichtiger wäre es, die Feiertage aus anderen Bundesländern einmal einheitlich anzugleichen.“

„Der Festtag sollte meiner Meinung nach abgeschafft bleiben“, sagt Thomas Burghold aus Luckenau. „Das Erinnern ist wichtig, aber dafür brauchen wir keinen Feiertag. Ich kann auch nicht viel mit einem weiteren freien Tag anfangen, denn ich habe Spaß an meiner Arbeit.“ (mz)