TSV Reichardtswerben TSV Reichardtswerben: Wenn die Mühe erste Früchte trägt

Reichardtswerben - „Eigentlich geht es doch nur darum, dass wir die Kinder von der Straße holen und dass sie sich bewegen. Außerdem geht es bei uns mehr um Freizeit- als um Leistungssport. Aber wir nehmen den Meistertitel natürlich gern mit, sozusagen als Lohn für unsere Arbeit“, freute sich Holger Schöpe, Jugendwart der Handballabteilung des TSV Reichardtswerben, über den Gewinn der Bezirksmeisterschaft der D-Junioren. „Aber für die Kids selber ist so ein Titel natürlich eine Riesensache. Da bekommen sie Medaillen und extra angefertigte T-Shirts“, so Schöpe weiter.
Der Sieg in der Bezirksliga Süd stand schon vier Spieltage vor Schluss so gut wie fest, als Rei-chardtswerben von der Niederlage seines Verfolgers VfB Bad Lauchstädt profitierte. Anschließend zeigte der TSV keine Blöße mehr und beließ es bei der einzigen Saisonniederlage gegen Bad Lauchstädt, dem 16:17 in der „heimischen“ Sankt-Barbara-Sporthalle in Braunsbedra. Insgesamt musste die Mannschaft von Trainer Peter Gesell 18 Spiele in der Saison absolvieren, mehr als andere Mannschaften in den anderen Jugendligen.
Geheimnis des Erfolges des TSV Reichardtswerben: Teamgeist
„Ja, das war eine lange Saison, die hat sich ganz schön hingezogen. Dabei war das ja alles ganz anders geplant“, so Gesell. Vor der Saison sollten die zwölf Teams der Liga in zwei Sechser-Staffeln aufgeteilt werden, eine stärkere und eine schwächere. Doch dann meldeten zwei Vereine ihre Mannschaft ab und es waren nur noch zehn, so dass der Verband eine Zehner-Staffel aufstellte. Reichardtswerben hätte dabei definitiv zu der stärkeren Sechser-Gruppe gehört. „Aber dennoch sind wir nicht als die Favoriten auf die Meisterschaft in die Saison gestartet, da gab es auch noch andere Vereine “, erklärt der Trainer.
Das Geheimnis des Erfolges machte er dann im Nachhinein unter anderem am Teamgeist fest. „Kapitän Vincent Rößler hat vor der Saison einen Medaillenplatz als Ziel ausgegeben. Das macht man nur, wenn man selbstbewusst ist. Und so haben die Spieler sich dann gegenseitig hochgepusht“, sagt Gesell, der aber auch von einer erfahrenen Mannschaft spricht, denn sechs Spieler waren ihr zweites Jahr bei den D-Junioren und steigen nun eine Altersklasse auf. „Dadurch sind viele Jungs auch größer als andere. Und zwei Linkshänder hat auch nicht jeder“, grinst der Trainer ein bisschen.
TSV Reichardtswerben hat aktuell vier Jugendmannschaften
Insgesamt hat der TSV Reichardtswerben aktuell vier Jugendmannschaften. Vor nicht allzu langer Zeit sah das mal anders aus. Da gab es eine Spielgemeinschaft „Saaletal“ mit dem SKV Prittitz, der mittlerweile im HC Burgenland aufgegangen ist. Der damalige Vorsitzende und auch jetzige Präsident des HCB, Uwe Gering, „hat uns aber angehalten, die Nachwuchsarbeit in Rei-chardtswerben nicht schleifen zu lassen. Dafür bin ich ihm heute sehr dankbar“, sagt Holger Schöpe.
Denn aus den damaligen E-Junioren als SG Saaletal II ist die jetzige Jugendabteilung beim TSV entstanden, die mit dem Bezirksmeistertitel die ersten Früchte eingefahren hat. Grundlage ist nach wie vor die Arbeitsgemeinschaft in der Grundschule in Tagewerben, die es seit 2005 gibt. Selbstverständlich ist das alles aber nicht. Denn seit Jahren hat man beim TSV Reichardtswerben mit der Belegung von Sporthallen zu kämpfen. Die in Tagewerben reicht nur für die Kleinen, in der Kernstadt Weißenfels gibt es vereinzelt Hallenzeiten bei der Bundeswehr oder in der Inge-Schanding-Halle, wo die Volleyballer des Vereins mal ein Stündchen abgeben.
So muss der TSV Reichardtswerben viel Geld in die Hand nehmen und die Sporthalle in Braunsbedra anmieten. „Das wird im Sommer wieder ein Kampf, wenn die Hallenzeiten vergeben werden. Aber wir machen das gerne für unseren Nachwuchs“, so Schöpe. (mz)