1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Tradition in Naumburg : Tradition in Naumburg : Uta in Natur, Stein und Silber

Tradition in Naumburg  Tradition in Naumburg : Uta in Natur, Stein und Silber

Von Jana Kainz 21.03.2016, 08:42
Für das obligatorische Foto stellen sich die Namensträger inmitten der steinernen Stifterfiguren im Westchor des Naumburger Doms auf.
Für das obligatorische Foto stellen sich die Namensträger inmitten der steinernen Stifterfiguren im Westchor des Naumburger Doms auf. Torsten Biel

Naumburg - Utchen, Uti, Utilli, Utilein oder Udl - viele Kosenamen sind Uta Westermann bekannt. Aber dass sie auch liebevoll Ente genannt werden könnte - zumindest in dessen russischer Variante -, gefällt ihr gar nicht. Denn dass Utotschka oder Utka auf Deutsch nämlich Entchen oder Ente heißt, erklärte ihr die russisch sprechende Übersetzerin Uta Aschenbrenner, während beide im Westchor des Naumburger Doms inmitten vieler anderer Utas standen. 129 Frauen und Mädchen mit diesem Vorname waren nach Naumburg gekommen, um sich während des von den Vereinigten Domstiftern organisierten 6. Uta-Treffens erstmals oder erneut über die Geschichten ihres außergewöhnlichen Namens auszutauschen und Utas aus anderen Gefilden sowie die im Westchor des Doms in Stein gehauene Namensgeberin - die Stifterfigur Uta von Ballenstedt - kennenzulernen.

Dafür hatte Uta Westermann rund 2 200 Kilometer zurückgelegt. Damit hatte sie den weitesten Weg auf sich genommen. Die gebürtige Hessin hatte es beruflich nach Moskau verschlagen. Inzwischen ist die russische Hauptstadt die Heimat ihrer Familie geworden. Die war aber nicht mitgereist - „aus terminlichen Gründen“, sagte die 53-Jährige, die sich bedeckt gab. Sie sei froh, dass es ihr endlich gelungen ist, sich die Zeit für das Uta-Treffen nehmen zu können. Seit Jahren habe sie es immer wieder im Kalender vorgemerkt.

Keines der Treffen hat Uta Wagner verpasst, die von ihrer Tochter Uta Rimane zum vierten Mal begleitet wurde. Sie und die aus Moskau angereiste Uta erhielten zur Anerkennung während der feierlichen Begrüßung durch Dechant Curt Becker und Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper im Dom je das zum Welterbeantragsverfahren herausgebrachte Buch „Macht. Glanz. Glaube.“ Ein drittes Buch wurde Uta Ewald überreicht. Die über 80-jährige Kölnerin war die älteste Uta des 2016er-Treffens.

 #bild

Keine Bücher, sondern was Kinderherzen erfreut, hielten die Domstifter für die drei jüngsten Utas bereit. Das waren die 2008 geborene Karolin Uta Metzdorf, die siebenjährige Uta Friedrichsen und Uta Birnstiel, die mit ihren drei Jahren die Jüngste im Bunde war. Die kleine Leipzigerin erhielt den Vornamen, weil ihre Großmutter so heißt. „Meiner Tochter gefiel mein Name und außerdem haben wir eine Verbindung zu Naumburg, ich bin hier geboren und im Dom getauft worden“, erzählt Großmutter Uta Hartung.

Ihr Schwiegersohn Michael Birnstiel packte eine besondere Gelegenheit beim Schopfe und kaufte nach dem traditionellem Gruppenfototermin im Westchor für sie und seine Tochter Uta ein besonderes Geschenk: Je einen Kettenanhänger mit dem Konterfei der berühmten Stifterfigur. Dieser Schmuck sowie ein Siegelring mit dem Uta-Abbild wurden erstmals zum Treffen vorm Eingangsportal von Neu-Naumburgerin und Jung-Schmuckdesignerin Ulrike Ludewig feilgeboten. Mit ihren Entwürfen in Silber traf sie den Nerv der Gäste und so fanden viele Schmuckstücke einen begeisterten Träger.

Auch wenn auf den ersten Blick alles im Zeichen der Uta stand, hießen die Domstifter auch die Namensträger der anderen elf Stifterfiguren willkommen. In diesem Jahr gesellten sich vier Ekkehards, zwei Reglindis, zwei Dietmars und vier Gerburgs zu den vielen Utas. Gemeinsam tauchten insgesamt 216 Gäste in ein abwechslungsreiches Drei-Tages-Programm ein. Unter dem Motto „Handgemacht - Kunst, Handwerk, Kulinarik“ wartete nicht nur Unterhaltsames auf die Teilnehmer. Neben Ausflügen rund ums Handwerk konnten sie während vieler Kreativworkshops selbst aktiv werden. Langeweile kam da ebenso nicht auf, wie ihnen der Gesprächsstoff nicht aus ging.

Uta (Jacqueline Girbig) begrüßt die jüngste Uta des Naumburger Uta-Treffens: Die dreijährige Uta Birnstiel, die mit Großmutter Uta Hartung angereist war.
Uta (Jacqueline Girbig) begrüßt die jüngste Uta des Naumburger Uta-Treffens: Die dreijährige Uta Birnstiel, die mit Großmutter Uta Hartung angereist war.
Torsten Biel
Uta Wagner, Uta Westermann und Uta Ewald werden im Naumburger Dom von Oberbürgermeister Bernward Küper und Dechant Curt Becker (v.l.) geehrt.
Uta Wagner, Uta Westermann und Uta Ewald werden im Naumburger Dom von Oberbürgermeister Bernward Küper und Dechant Curt Becker (v.l.) geehrt.
Torsten Biel