Tierschutzverein Saale-Rippachtal in Hohenmölsen Tierschutzverein Saale-Rippachtal in Hohenmölsen: Katzenauffangstation macht dicht

Teuchern - Nun ist es amtlich - die Katzenauffangstation des Tierschutzvereins Saale-Rippachtal in Hohenmölsen wird aus finanziellen Gründen geschlossen. Allerdings erst, wenn die dort noch verbliebenen 36 Tiere vermittelt sind.
Das aber sei äußerst schwierig, erklärt die Vereinsvorsitzende Rita Wagner. Zwar habe man in den letzten Wochen einen Großteil der 60 im Haus betreuten Katzen in ein gutes Zuhause vermittelt. Und auch der Leipziger Tierschutzverein habe einige Vierbeiner übernommen. Doch die, die jetzt noch in der Katzenauffangstation leben, seien meist scheu oder älter und damit schwer vermittelbar. „Wir suchen jetzt gezielt nach einem Bauernhof oder einem Gnadenhof, der die Tiere gruppenweise aufnimmt und versorgt. Sobald die letzte Katze untergebracht ist, wird die Auffangstation geschlossen“, so die Vereinsvorsitzende.
Belastung durch Betriebs- und Tierarztkosten
Sie bedauert sehr, das die Bemühungen der insgesamt 14 Ehrenamtler um eine stabile Tierschutzarbeit vergeblich waren. Am Ende sei man an fehlenden Mitstreitern und vor allem an fehlenden Finanzen gescheitert.
Trotz eines seit Wochen andauernden Aufnahmestopps in der Hohenmölsener Katzenauffangstation in der Lützener Straße hätten Betriebs- und Tierarztkosten den Verein zu stark belastet, so Rita Wagner. Der Tierschutzverein Saale-Rippachtal finanziert seine ehrenamtliche Arbeit ausschließlich über Spenden. Öffentliche Gelder bekommt er nicht für sein Engagement zwischen Teuchern, Weißenfels und Hohenmölsen. „Es ist traurig, wenn man sieht, wie selbst gestandene langjährig betriebene Tierheime bundesweit immer öfter schließen müssen, weil des Geld für ihren Betrieb fehlt“, so Rita Wagner.
Gemeinsam mit nur vier weiteren Tierschützern hält sie die Katzenauffangstation derzeit am Laufen. Zu ihren Mitstreitern zählt auch Jens Otto, der die Schließung der Auffangstation ebenso bedauert. „Wir sind alle noch berufstätig und bemühen uns in unserer Freizeit um die Tiere. Da kommt man schon an seine Grenzen“, erklärt er.
Kater Charly sucht Familienanschluss
Auch wenn die Katzenauffangstation schließt - der Tierschutzverein selbst bleibe bestehen, betont Rita Wagner. Man werde dann eben anders tierschützerisch tätig sein, werde zum Beispiel Aufklärungsarbeit in den Schulen leisten und Kastrationsaktionen an Katzenfutterstellen durchführen, erklärt sie.
Vorher jedoch will man für möglichst viele Tiere in der Auffangstation ein Zuhause finden. Für den zutraulichen Charly zum Beispiel. Vor einem Jahr wurde der rote Kater sehr schwach in Weißenfels gefunden und dann nach Hohenmölsen gebracht. Bis auf kleine Atemgeräusche sei von seiner Bronchienerkrankung nichts mehr geblieben. Der dreijährige Freigänger sei sehr lebhaft und suche dringend Anschluss an eine Familie. (mz)