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Tennis-Ostliga  Tennis-Ostliga : Am Ende fließen beim Blau-Weiß Zeitz die Freudentränen

Von Tobias Schlegel 09.05.2016, 09:56
Dagmar Fürtig konnte im Einzel glänzen.
Dagmar Fürtig konnte im Einzel glänzen. Marco Junghans

Zeitz - Nach ihrem Spiel musste sich Silvana Preß am Samstagmittag erstmal hinsetzen, bevor sie die Glückwünsche und Umarmungen ihres Mannes und ihrer Tochter entgegennahm. Die Erschöpfung nach dem 2:1-Krimi gegen ihre Kontrahentin Beate Scriba stand der Zeitzerin ins Gesicht geschrieben, schließlich ging dem Sieg auch ein wahrer Kraftakt voraus. Das konnte man im Übrigen auch auf den gesamten Saisonauftakt der Ostliga-Damen 40 von Blau-Weiß Zeitz gegen den USV Jena übertragen, die nach insgesamt sechs Stunden Spielzeit mit 5:4 knapp die Oberhand behielten und sich damit für die 4:5-Niederlage aus dem Vorjahr revanchierten.

Schwächephase im zweiten Satz

Den ersten Satz hatte Preß mit 6:4 noch für sich gestalten können. „Ich bin gut in die Partie reingekommen“, erzählte die Spielerin von Blau-Weiß Zeitz nach dem Triumph. Doch danach verlor sie komplett den Faden, viele ihrer Bälle landeten im Netz, während Scriba immer stärker wurde und diesen Abschnitt mit 6:0 klar für sich entschied. Nun musste der Champions-Tiebreak für eine Entscheidung sorgen und schon nach den ersten Bällen wurde deutlich, dass Preß sich nicht so einfach geschlagen geben würden. Beide Frauen spielten nun auf Augenhöhe und lieferten sich ein hartumkämpftes Duell mit ständigen Führungswechseln.

Als Preß dann aber den finalen Matchball zum 11:9 verwandelte, brannte bei den Zuschauern Jubel auf. „Ich war im zweiten Satz unsicher und bekam ein Zitterhändchen. Erst am Ende wurde es besser“, so Silvana Preß, die gleich ein Sonderlob von ihrer Teamkollegin und Spielführerin Dagmar Fürtig bekam: „Das war Tennis auf höchstem Niveau und Silvana ist das Maß aller Dinge“, so die Zeitzerin, die in ihrem Duell glatt mit 2:0 gegen Constanze Pohl gewann. Jedoch lieferten sich auch hier beide Damen einen großen Kampf mit vielen Ballwechseln und den zweiten Satz konnte sich Fürtig erst im Tiebreak sichern. Doch der absolute Siegeswille war den Damen aus der Elsterstadt deutlich anzumerken: „Wir sind heiß und wollen heute unbedingt was holen“, so Fürtig.

Auch Editha Trummer entschied ihr Duell trotz Nervosität im Vorfeld souverän nach zwei Sätzen für sich. Die Aufregung spielte bei allen Zeitzer Damen an diesem Tag eine Rolle. „Auch wenn wir schon seit 40 Jahren Punktspiele bestreiten, sind wir immer noch aufgeregt“, so Dagmar Fürtig.

Siegesfeier bis zum Abend

Da Sabine Fiebig, Annett Scheller und Monika Möhrke ihre Einzel jeweils abgaben, ging es beim Stand von 3:3 ins Doppel. Hier begannen die Taktikspielchen. Das erste Doppel um Fiebig und Scheller wurde „geopfert“ und zog gegen das starke Jenaer Duo Scriba/Zollweg klar den Kürzeren. Preß und Fürtig konnten postwendend mit 2:0 wieder ausgleichen und so waren alle Augen auf das abschließende Duo Trummer und Möhrke gerichtet, das sich aber keine Blöße gab und ebenfalls mit 2:0 Doppel und Gesamtspiel zugunsten von Blau-Weiß entschied.

„Wir waren alle total happy, lagen uns in den Armen und sogar ein paar Freudentränen sind gekullert“, berichtete Fürtig einen Tag nach dem Triumph, der bis spät am Abend entsprechend zelebriert wurde. „Es war so eine geile Stimmung. Letztes Jahr haben wir noch verloren gegen Jena und diesmal war das Glück auf unserer Seite“, sagte Fürtig. Die Jenaerinnen zeigten sich derweil als faire Verlierer und auch allgemein verstehen sich beide Teams seit einigen Jahren untereinander gut. (mz)