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Symptome Symptome: Wann muss man aufpassen? Oberarzt erklärt worauf zu achten ist

15.07.2016, 08:16
Rico Hildwein
Rico Hildwein H. Krimmer

Rico Hildwein, Oberarzt der Klinik für innere Medizin des Georgius-Agricola-Klinikums Zeitz, bestätigt derzeit eine deutliche Häufung von Zeckenbissen. Oftmals werde die Notaufnahme durch die Betroffenen direkt aufgesucht, ohne den Hausarzt vorab zu konsultieren. „Derzeit liegen jedoch kaum Borreliose-Befunde vor, falls ja, wird eine direkte Weiterbehandlung angeraten“, so Hildwein. „Wenn sich nach einem Zeckenbiss eine flächige Rötung bildet, die sich langsam ausbreitet, dann sollte besser der Hausarzt oder der Kinderarzt aufgesucht werden“, empfiehlt er.

Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wie bei jeder Krankheit die besten Chancen, Folgeschäden zu verhindern oder auf ein Minimum zu reduzieren. Grundsätzlich sollte man die Zecke nach einem Biss vollständig entfernen oder entfernen lassen, so Hildwein, in den Tagen danach körperliche Anstrengung vermeiden und die Bissstelle während der nächsten drei Wochen beobachten.

Borreliose ist der Sammelbegriff für Krankheiten, die durch bestimmte Bakterien, Borrelien, hervorgerufen werden. Wenn als Folge eines Zeckenbisses von Borreliose gesprochen wird, ist meist die Lyme-Borreliose gemeint. Die kann den gesamten Organismus befallen und bleibende Schäden hervorrufen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und ausreichend behandelt wird. Die Zecke gilt als Hauptauslöser der Borreliose. Es heißt, sie kann auch durch andere blutsaugende Insekten - Stechmücke, Pferdebremse, Laus - übertragen werden. Man kann, muss aber nach einem Zeckenbiss keine Symptome aufweisen. Kinder und ältere Menschen weisen schneller auch schwerere auf, bei gesunden Erwachsenen kann die Krankheit symptomlos verlaufen. Nicht jeder Zeckenbiss, oder besser Stich, führt automatisch zum Übertragen der Borrelien.

Auf folgende Symptome ist zu achten: Auffällig ist die Rötung der Haut. Es können aber auch Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, geschwollene Gelenke und sogar Fieber auftreten. Der Allgemeinzustand kann dem einer Grippe entsprechen. Dennoch bedeutet das Auftreten dieser Symptome noch nicht, dass es sich um Borreliose handelt. Abklären muss das der Arzt. Die sogenannte Wanderröte gilt als sicheres Zeichen dafür, dass man sich über einen Zeckenbiss infiziert hat. Diese Rötung tritt einige Stunden oder mehrere Wochen nach der Übertragung der Borrelien auf. Typischerweise an der infizierten Stelle, kann aber wandern.

Die Behandlung der Borreliose erfolgt mit Antibiotika. Patienten müssen sich unbedingt an die Anweisung des Arztes halten, auch wenn ihnen die Einnahmedauer sehr lang vorkommt. Davon hängen die Heilungschancen und das Vermeiden von Spätfolgen ab.  And