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Steinerne Zeitzeugen Steinerne Zeitzeugen: Vorbereitungen der Mineralien- und Fossilienfreunde

Von Iris Richter 16.02.2018, 15:00
So sieht es zur Börse im Klubhaus aus.
So sieht es zur Börse im Klubhaus aus. Marco Junghans

Alttröglitz - Die Redensart, sich eine Scheibe abschneiden, hat für André Späte eine ganz spezielle Bedeutung. Denn der Vorsitzende des Vereins für Mineralien- und Fossilienfreunde Elsteraue hat dies im wörtlichen Sinne getan und sich eben eine Scheibe abgeschnitten - von einer Mooreiche, die mehr als 6.000 Jahre auf dem Buckel hat. Deutlich sind die Rinde und Teile von Jahresringen darauf zu erkennen, einzig die dunkle Farbe lässt einen zweifeln, ob das Stück nicht vielleicht doch aus Stein ist.

„Die Scheibe ist Teil einer alten Mooreiche, die ich 2014 in einem ehemaligen Braunkohlentagebau bei Merseburg entdeckt habe. Die schwarze Farbe kommt vom Grundwasser“, klärt der Kaynaer auf. Der fossile Baum habe als ganzer Stamm am Rande gelegen, durch die Beschaffenheit der Kiesschichten rundherum könne man dessen Alter bestimmen, so der 42-Jährige.

Mineralien-, Fossilien- und Schmuckbörse in Alttröglitz

Die historische Baumscheibe wird der Kaynaer auch auf der Mineralien-, Fossilien- und Schmuckbörse präsentieren, zu der der Verein am 24. Februar von 10 bis 16 Uhr ins Hyzet-Kultur- und Kongresszentrum einlädt. Bereits zum 35. Mal werden dort zahlreiche Aussteller ein buntes Sammelsurium aus Mineralien und Fossilien zeigen. „42 Aussteller haben schon zu gesagt, aber es gibt auch noch weitere, die an unserer Schau Interesse haben, so hat die sich in der Branche herumgesprochen.

Doch mit knapp über 40 Teilnehmern ist unser Platz auch ausgeschöpft“, sagt Späte und hofft auf zahlreiche Besucher für die Jubiläumsausstellung, auf der sich nicht nur Sammler und Händler aus nah und fern präsentieren, sondern der Elsterauer Verein auch selbst. Denn die Sonderschau, die traditionell zu jeder Mineralienbörse gehört, ist diesmal dem Vereinsleben gewidmet. Sie soll neugierig aber auch Lust darauf machen, mit seinem Hobby im Verein mitzuarbeiten.

34 Mitglieder im Verein engagiert

So wird beispielsweise über die gemeinsamen Exkursionen etwa in die Fränkische Schweiz oder auch in die nahen Tagebaue nach Profen oder Schleenhain informiert, aber auch steinerne Funde, die man dort entdeckt hat, präsentiert. „Gegenwärtig sind wir 34 Mitglieder im Verein, konnten im vergangenen Jahr sogar zwei neue hinzu gewinnen“, freut sich André Späte.

Späte hat sich selbst seit vielen Jahren dem Sammeln von Fossilien verschrieben. Zu seinen Sammlerstücken zählen neben Gesteinen mit Schneckeneinschlüssen auch Millionen Jahre alte Tierknochen oder eben jene Holzscheibe, „die noch nicht mal ein Fossil ist, davon spricht man nämlich erst, wenn so ein Stück 10.000 Jahre alt wäre“, so Späte.

Zur Jubiläumsschau hat der Kaynaer diesmal mit einem Schwefel aus Bolivien aber auch ein eher exotisches Teil im Gepäck, das er der schönen Optik wegen auf einer Börse eingetauscht hat. Denn für glänzende und glitzernde Schönheiten ist im Verein unter anderem Bernd Zimmermann aus Pegau zuständig. Silberglänzende Pyrite aus Peru, Quarzdrusen aus Marokko und Sandrosen aus Algerien gehören zu den Ausstellungstücken, die der 69-Jährige im Hyzet zeigt.

Und zur 35. Schau können sich die Besucher noch auf etwas ganz Besonderes freuen. Ein Steinesammler aus Rathenow, der gleichzeitig Glasbläsermeister ist, wird auf der Alttröglitzer Mineralienbörse nicht nur sein Hobby vorstellen, sondern die Kunst des Glasblasens demonstrieren. (mz)