1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. SpG Weißenfels/Großgrimma: SpG Weißenfels/Großgrimma: Der Spaß am Spiel fehlt

SpG Weißenfels/Großgrimma SpG Weißenfels/Großgrimma: Der Spaß am Spiel fehlt

Von Matthias Voss 23.05.2016, 07:06
Andrea Ganz (hinten) wird von Christian Braun unterstützt.
Andrea Ganz (hinten) wird von Christian Braun unterstützt. Peter Lisker

Weissenfels - Die Handballerinnen der Spielgemeinschaft (SpG) Weißenfels/Großgrimma haben den Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga vorerst verpasst. Die Mannschaft von Trainerin Andrea Ganz verlor am Sonntag in der Relegationsrunde der Bezirksliga-Meister in eigener Halle gegen die HG 85 Köthen deutlich mit 21:29 (10:14). Das dritte und entscheidende Spiel findet nun am kommenden Wochenende in Niederndodeleben statt. Allerdings müsste die SpG dort gegen die Zweitliga-Reserve schon mit sechs Toren Unterschied gewinnen. Niederndodeleben hatte im ersten Spiel mit 25:22 in Köthen gewonnen.

„Das war leider unser schlechtestes Saisonspiel. Allerdings war die Saison auch lang und bei uns haben einfach die Kräfte gefehlt“, wollte Ganz aber dennoch nicht das miserable Auftreten ihrer Spielerinnen beschönigen. Zu fehlerhaft waren die Weißenfelserinnen/Großgrimmaerinnen in der Abwehr und im Angriff. Zu viele gute Chancen wurden leichtfertig vergeben und zu löchrig war oft die Hintermannschaft. Am frappierendsten aber war „das Umschaltspiel in der Offensive, wodurch wir Köthen viel zu viele einfache Konter gestattet haben“, ärgerte sich Ganz nach dem Spiel. Und so konnten die Gastgeberinnen während des gesamten Matches ihre Nervosität nicht ablegen, während Köthen immer besser in seine Angriffe kam. Bis zum 3:1 in der sechsten Minute sah es noch gut aus für die SpG, wobei die Köthener Torfrau noch Schlimmeres verhinderte.

Doch spätestens als Ganz beim 5:9 ihre erste Auszeit nehmen musste, ahnten die rund 250 Zuschauer in der gut gefüllten Inge-Schanding-Sporthalle, worauf es an diesem Nachmittag wohl hi-nauslaufen würde. Denn Köthen baute seine Führung immer wieder leicht aus, wenn Weißenfels/Großgrimma sich gerade mal herangekämpft hatte. Dazu kam, dass nicht nur durch die vielen Fehler (auch auf Köthener Seite), sondern durch die zahlreichen Zwei-Minuten-Strafen ein Spielfluss, der den technisch eigentlich besseren Gastgeberinnen gut getan hätte, gar nicht aufkam. Insgesamt verteilte das Schiedsrichterduo 13 Zeitstrafen (sieben für die SPG/sechs für Köthen). Zwar brachten Luisa und Josefine Bahr ihre Mannschaft wieder auf 9:11 heran, doch zur Halbzeit führte Köthen 14:10.

Nach dem Seitenwechsel und dem schnellen 10:16 kam dann wieder so etwas wie Hoffnung bei Weißenfels/Großgrimma auf. Eine nun gute Abwehr und zwei sauber verwandelte Siebenmeter von Melissa Salditt brachten die SpG auf 12:16 heran. Doch auch das war nur ein Strohfeuer. „Wir haben 40, 45 Minuten nicht das gezeigt, was wir eigentlich können. Uns hat einfach der Spaß am Spiel gefehlt. Unser Motto: Ein Team, ein Ziel war heute nicht zu erkennen“, meinte Andrea Ganz, die diesmal von Christian Braun an der Seitenlinie unterstützt wurde, weil Björn Weniger berufsbedingt fehlte. So waren es nur Phasen, in denen die Gastgeberinnen andeuteten, wozu sie in der Lage gewesen wären. Strohfeuer mit drei Toren in Folge brachten Weißenfels/Großgrimma auf 16:19 und 19:22 heran. Doch mehr war an diesem Tag nicht drin.

So dürfte es nahezu aussichtslos sein, in Niederndodeleben ausreichend hoch zu gewinnen, „vor allem weil die sicher, wie in Köthen schon, wieder mit ein paar Zweitliga-Spielerinnen antreten werden“, macht sich Andrea Ganz keine Hoffnung auf einen Erfolg in der Relegationsrunde. Aber auch als Dritter und Letzter gibt es noch eine weitere Chance auf den Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga. Denn dann darf man noch gegen den Vorletzten dieser Liga, die SG Lok Schönebeck in einem Spiel antreten. Dieses wird am 5. Juni auf halbwegs neutralem Boden in Magdeburg (was ja nur unweit von Schönebeck liegt) ausgetragen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. (mz)

Weißenfels/Großgrimma: Händler, Stanke im Tor; Weniger (5 Tore), Salditt (5/davon 2 Siebenmeter), Löbnitz (3), Schwerthfeger, Luisa Bahr (2), Josefine Bahr, Schlegel, Hartmannm, Kupfer (je 1), Schünzel, Hesse, Solty, Filous