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Schulsanitätsdienst in Bad Bibra Schulsanitätsdienst in Bad Bibra: Bis der Notarzt kommt

Von Gisela Jäger 24.11.2019, 09:30
A und O der Ersten Hilfe: Die stabile Seitenlage gehört dazu. Schülerinnen des Schulsanitätsdienstes üben sie bei der Johanniter-Unfallhilfe.
A und O der Ersten Hilfe: Die stabile Seitenlage gehört dazu. Schülerinnen des Schulsanitätsdienstes üben sie bei der Johanniter-Unfallhilfe. Gisela Jäger

Bad Bibra - Am Unterarm der Schülerin klafft eine stark blutende offene Wunde. Hier ist rasche Erste Hilfe vonnöten und auch sofort da. Der Schüler Maximilian Knoth holt aus der Sanitätstasche steriles Verbandsmaterial und legt mit schneller und sicherer Hand einen Verband an. Zum Glück ist diese Szene nur gestellt, denn die Übung zur Erstversorgung einer verletzten Person gehörte zu einem der vielen Fallbeispiele im Rahmen des Tages der Ersten Hilfe der Johanniter-Jugend Bad Bibra. Für 15 Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassen der Sekundarschule Bad Bibra, die sich an ihrer Schule freiwillig im Schulsanitätsdienst engagieren, ist der Ausbildungstag im „Haus des Gastes“ Bad Bibra von 9 bis 18 Uhr ein Höhepunkt ihres Dienstes.

Seit 2005 gibt es in Bad Bibra den durch die Johanniter-Unfallhilfe unterstützten Schulsanitätsdienst, in dem Notfallsanitäter Gunnar Knoth die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler für die Erste Hilfe leitet. Diesmal lag die organisatorische Leitung in der Hand der Auszubildenden Anika Schreiber, die am Stationsbetrieb durch Ophelia Pfeiffer, Jugendgruppenleiterin in der Praxisphase aus Jena, unterstützt wurde. Die beiden jungen Frauen gehören zu den Johanniter-Regionalverbänden Westthüringen beziehungsweise Ostthüringen und freuten sich, in Bad Bibra diesen besonderen Praxistag mit unterstützen zu können.

Gunnar Knoth betonte, dass zum Praxistag auch einige neue Schulsanitäter der 7. Klasse dabei waren, die erst vor wenigen Wochen ihre ehrenamtlichen Aufgaben begonnen haben. „Als Schwerpunktthemen stehen heute zum Tag der Ersten Hilfe die realistische Unfalldarstellung, das richtige Verhalten und Handeln am Unfallort und die Outdoor-Erste-Hilfe auf dem Plan“, erklärte Knoth. Das Ausbildungsprogramm war auch darauf ausgerichtet, welche Not- und Einsatzfälle an der Schule vorkommen und welche Erste Hilfe Schülerinnen und Schüler leisten können, bis der Rettungsdienst und der Notarzt vor Ort sind. Gunnar Knoth nannte als Beispiele Sportunfälle, Kreislaufprobleme, Sturz auf dem Schulhof, Kopf- und Leibschmerzen oder Nasenbluten.

Ein besonderes Thema war für die jungen Schulsanitäter die Outdoor-Erste Hilfe. Das betraf Einsatzfälle im freien Gelände. Die jungen Ersthelfer lernten, wie aus Ästen, Zweigen oder anderen Hilfsmitteln aus der Natur beispielsweise Schienen gefertigt und im Fall eines gebrochenen Beines angelegt werden können. Anhand der realistischen Unfalldarstellung sollten die Jugendlichen erkennen, welche Verletzung vorliegt und welche Schritte der Ersten Hilfe eingeleitet werden. Ob ein Beinbruch mit Schock, eine blutende offene Wunde, Verletzungen am Kopf, den Verunglückten in die stabile Seitenlage bringen oder andere Fälle. Mit Wissbegier und Eifer stellten die Mädchen und Jungen ihr Wissen unter Beweis und lernten neue Handgriffe zur Erstversorgung dazu. „So gewinnen sie im Schulsanitätsdienst mehr Sicherheit, die richtige Hilfe einzuleiten und sind so schnell handlungsfähig“, so Gunnar Knoth. Nicht zuletzt diene dieser Tag dafür, sich für den Wettbewerb fit zu machen. „Aller zwei Jahre gibt es für die Johanniter-Jugend einen Landeswettkampf. Auch die Schulsanitäter der Sekundarschule Bad Bibra nahmen daran schon erfolgreich teil. Einmal haben wir schon einen dritten Platz erreicht. Im kommenden Jahr wollen wir am Landeswettkampf in Altenburg mitmachen“, so Knoth. Die Ausbildung des Schulsanitätsdienstes steht jeweils montags in der 7. und 8. Unterrichtsstunde an.

So realistisch wie möglich: Anika Schreiber präpariert eine Wunde.
So realistisch wie möglich: Anika Schreiber präpariert eine Wunde.
Jäger