Salinetechnik Salinetechnik: Turm am Gradierwerk erneuert und gerichtet

Bad Kösen - Es sind nicht die Bretter, die die Welt bedeuten, wichtig aber sind sie allemal. Hoch oben auf dem Bad Kösener Gradierwerk werden sie gewechselt, genau dort, wo Besucher die Salinetechnik inspizieren und den Blick weit ins Saaletal schweifen lassen - dieses Jahr erstmals zur traditionellen Kursaisoneröffnung am 30. April (siehe „Kursaison“).
Es sind Steffen Fedrowitz und Ulrich Lehmann von der Bad Kösener „L & F Zimmerei und Holzbau GmbH“, die ein wesentliches Teil des bedeutendsten Bauwerkes der Kurstadt erneuern: den Turm, der einst einen Solebehälter trug und heute als Aussichtsplattform dient. Die Kurbetriebsgesellschaft (Kubi) hat den Auftrag ausgelöst, da eine der letzten Begehungen offenbarte, dass Wind und Wetter der hölzernen Konstruktion ziemlich zugesetzt hatten. „Dieser Teil des Gradierwerkes ist nicht so von Sole ummantelt, als dass er ausreichend geschützt würde. Manches Holz war morsch und nicht mehr sturmsicher“, sagt Kubi-Geschäftsführer Ulrich Klose.
Erneuert jedenfalls wird die Turmkonstruktion samt begehbarer Fläche, letztere bekommt nun sogar einen Belag, der Regen und Nässe vom Bauwerk darunter weitmöglich fern halten soll. Zehn Kubikmeter Fichtenholz verbaut das Unternehmen - am Donnerstag gab es sozusagen das Richtfest, da mittels Kran der Turm gesetzt werden konnte. Steffen Fedrowitz: „Wir haben am Boden vier Teile vorgearbeitet und diese oben dann zusammengesetzt. Damit ist das Wichtigste jetzt getan.“ Bis Ende April soll alles erledigt sein. Die Kurbetriebsgesellschaft lässt sich die Arbeiten rund 30.000 Euro kosten, wohlwissend, dass das Gradierwerk eine Dauerbaustelle ist. Schon im letzten Jahr musste am nördlichen Aufgang ausgebessert werden. Ulrich Klose: „Wir werden sukzessive die Lauffläche erneuern und auch irgendwann mit dem Auswechseln des Sanddorns beginnen müssen. Dessen Inhalationswirkung lässt über die Jahre naturgemäß nach, hier und da zerfällt er. Wir hoffen auf Fördergeld, denn allein das Material würde rund zwei Millionen Euro kosten.“ Klar ist bei alledem, dass der Schwarzdorn nur etappenweise ersetzt werden kann.
Die Arbeiten am Gradierwerk sind Bestandteil eines Investitionspaketes der Kubi. Der städtische Betrieb will dieses Jahr vor allem die Wege im unteren Kurpark ausbessern, dort auch den Eselsbrunnen erneuern und in Betrieb nehmen. Klose: „Der Kurpark soll binnen fünf Jahren wieder so aussehen, dass er seinen Namen auch verdient.“ Demnächst erfolgen soll die Ausschreibung für die Notsicherung des einsturzgefährdeten Kunstgestänges auf Höhe der Radinsel. Der Beginn der Arbeiten ist für das dritte Quartal geplant. Damit ausgeschlossen ist eine Wiederinbetriebnahme in diesem Jahr.