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Preisgekrönter Lehrling Preisgekrönter Lehrling: Nach Lehre in Zscheiplitz geht es ins Luxushotel nach München

Von Gudrun Schröder 10.06.2018, 10:00
Landesmeister Marvin Fahnert serviert auf der Terrasse im Gasthaus Pretzsch in Zscheiplitz den Gästen einen Wein.
Landesmeister Marvin Fahnert serviert auf der Terrasse im Gasthaus Pretzsch in Zscheiplitz den Gästen einen Wein. Gudrun Schröder

Zscheiplitz - Mit Marvin Max Fahnert hat das Gasthaus Pretzsch in Zscheiplitz erneut einen preisgekrönten Lehrling. Der künftige Restaurantfachmann im dritten Lehrjahr errang bei den Landesjugendmeisterschaften der gastgewerblichen Ausbildungsberufe den ersten Platz. „Das ist ein toller Erfolg“, freute sich der 20-Jährige aus Laucha. Im vorigen Jahr wurde er bereits Vize-Landesmeister, nun errang er den Sieg.

Der Fahrt nach Magdeburg vorausgegangen war die Beteiligung an der Regionalmeisterschaft, die im Hotel „Zur Henne“ in Naumburg im März stattfand. Hier ging Marvin als Bester hervor. Somit wartete bereits die nächste Herausforderung auf ihn: Die 27. Jugendmeisterschaft von Sachsen-Anhalt im April.

Zum zweiten Mal holten Lehrlinge den Titel nach Zscheiplitz

Voller Stolz blickt die Ausbilderin und Chefin des Gasthauses Pretzsch, Gabriele Schnee, auf ihren Azubi. „Ich bin glücklich über die Leistung. Es ist einfach super. Wir sind ein kleines Haus, treten gegen Hotels an“, sagte die Wirtin. Das zweite Mal holten ihre Lehrlinge den Titel nach Zscheiplitz.

Im vorigen Jahr gelang dem Koch-Azubi im dritten Lehrjahr, Johannes Schmidt, der Coup. Schmidt hat inzwischen ausgelernt und ist ins elterliche Unternehmen eingestiegen. Die Platzierungen sieht die Gastronomin zugleich als gute, überregionale Werbung für den Ort und ihr Haus.

Lehrling musste sich in Magdeburg einer hochkarätigen Jury stellen

Zwei Tage musste sich Fahnert in Magdeburg einer hochkarätigen Jury stellen. Neben der theoretischen Prüfung war am zweiten Tag der praktische Teil angesagt. Das Lampenfieber hielt sich bei dem Lauchaer diesmal in Grenzen. „Ich wusste ja vom vorigen Jahr, was in etwa auf mich zukommt“, erzählte der junge Mann. Trotzdem war der Prüfungsmarathon mehr als anstrengend - zumal stets mit den Prüfern im Nacken.

Nach der Erkennung von Waren, Kräutern, und Handwerksgeräten wurden die Restaurantfachleute mit der Aufgabe betraut, einen Tisch für vier Personen für ein Vier-Gänge-Menü einzudecken. Ebenso mussten sie ihre Kenntnisse beim Tranchieren von Rinderfilet, dem Filetieren einer Seezunge und dem Flambieren von Feigen am Tisch vorführen. Dazu kam das Mixen von Cocktails sowie das Erkennen von Weinen bei Blindproben.

Preisgekrönter Lehrling aus Burgenlandkreis: Gast soll sich einfach wohlfühlen

Eine weitere Anforderung bestand darin, eine Veranstaltung schriftlich zu planen und diese in einem Verkaufsgespräch vorzustellen und zu empfehlen. Marvin Max Fahnert hatte sich für die Thematik „Winzerfest“ entschieden und dazu das entsprechende Essen, den passenden Wein und die Musik vorgeschlagen. In die Bewertung flossen auch das Auftreten des Teilnehmers, sein Erscheinungsbild, die Selbstständigkeit und Freundlichkeit mit ein. „Was sich die jungen Leute in den drei Jahren erarbeiten müssen, ist schon eine enorme Herausforderung“, bemerkte Frau Schnee.

Die Gastronomie verfüge halt über viele Facetten und muss ordentlich geführt werden. Der Gast soll sich einfach wohlfühlen. Deshalb führt die Gasthaus-Chefin die Lehrlingsausbildung auch straff durch. Und so kommt der frisch gekrönte Landesmeister ebenso um das Abräumen des dreckigen Geschirrs von den Tischen nicht herum.

Wechsel ins Luxushotel „Bayerischer Hof“ in München

Marvin Max Fahnert hat seine Entscheidung für den abwechslungsreichen und interessanten Beruf nie bereut. Am 14. August absolviert er seine Abschlussprüfung. Aber mit der abgeschlossenen Lehre ist für ihn noch lange nicht Schluss. Wie der 20-Jährige erzählte, wird er danach mit einem lachenden und einem weinenden Auge Zscheiplitz verlassen.

Im Luxushotel „Bayerischer Hof“ in München beginnt er für zwei Jahre eine Lehre als Hotelfachmann. „Natürlich bin ich bestrebt, dass die ausgebildeten Leute bei mir bleiben“, bemerkte Frau Schnee. Aber es gelte, auch über den Tellerrand zu schauen. Marvin habe jetzt die Chance, er solle sie nutzen. Ihm stehe die Welt offen, so Gabriele Schnee. (mz)