Pläne in Laucha Pläne in Laucha : Thomae-Platz im Fokus

Laucha - Die Frage nach städtischen Vorhaben für das neue Jahr pariert Lauchas Bürgermeister Michael Bilstein mit dem Hinweis auf den unbestätigten Finanzplan seiner Stadt. Die Kreisverwaltung hat, wie bei anderen Kommunen im Unstruttal auch, den von den Stadträten verabschiedeten Haushalt zurückgeschickt. In der Verbandsgemeinde Unstruttal war für gestern Abend ein Gespräch mit dem Landrat angesetzt, an dem auch Bürgermeister teilnahmen. Ein Punkt, den die Gemeindechefs dort zur Sprache bringen wollten, ist die Kreisumlage: Die, so findet nicht nur Bilstein, sei ein wesentlicher Grund dafür, dass den Gemeinden im Kreis kaum noch finanzieller Spielraum bleibt. Mit Lauchas Bürgermeister sprach Redakteur Gerd Stöckel.
Für die Altstadtsanierung müsste aber Geld da sein, der Präsident des Landesverwaltungsamtes hat Ihnen jüngst einen Scheck überbracht.
Bilstein: Ja, das freut uns sehr und wir sind dafür auch sehr dankbar. Was viele nicht wissen: In den 573 000 Euro, die der Bewilligungsbescheid umfasst, stecken rund 190 000 Euro, die wir an Eigenmitteln aufbringen müssen. Für die Stadt immer wieder eine Herausforderung.
Das Geld ist für Thomae-Platz und Markt bestimmt. Wie soll es dort weiter gehen?
Die Verbandsgemeinde wird in diesem Jahr einen neuen Anbau am Kindergarten errichten lassen. Wir als Stadt sind da zwar nicht Bauherr, doch wir steuern dazu Stadtsanierungsmittel bei. Die öffentliche Toilette, die sich am Platz befindet, wird behindertengerecht umgebaut. Den Planungsauftrag haben wir im vorigen Jahr vergeben. Der Umbau soll in diesem Jahr erfolgen.
Wie sehen die weiteren Pläne für das Areal aus?
Die eigentliche Platzgestaltung soll 2019 erfolgen. Dabei wollen wir die direkte Zufahrt bis vor den Kindergarten weiter ermöglichen. Viele junge Eltern geben ihre Sprösslinge in der Einrichtung auf dem Weg zur Arbeit ab. Da ist eine günstige Anfahrmöglichkeit familienfreundlich.
Thomae-Platz und Markt werden vom Rathaus geprägt. Das wollen Sie zu einem Bürgerhaus umbauen. Wie und wann?
Da steht die Zugänglichkeit im Mittelpunkt. Die Außentreppe, so repräsentativ sie ist, ist für manch Älteren schwer zu bewältigen. Ein Fahrstuhl wäre gut. Die Umgestaltung zum Bürgerbüro betrifft vor allem das Foyer. Ich denke, dass wir 2020 mit der Planung beginnen und das baulich ab 2023 umsetzen können. Das Rathaus ist also eher ein mittelfristiges Ziel.
Was wird aus dem Ratskeller?
Die Wiederbelebung der Gastronomie dort ist unrealistisch. Ein Pächter müsste selbst in eine neue Ausstattung investieren, das wird keiner tun. Die Räume könnten und sollten also weiter vom Heimatverein genutzt werden. Der jetzige Eigentümer des Bahnhofes sucht übrigens meines Wissens ebenfalls einen Gaststättenpächter. Wenn die Wiederbelebung der Gastronomie dort gelingt, wäre der Ausfall des Ratskellers nicht ganz so schlimm.
Ein anderes stadtbildprägendes Gebäude ist das einstige Schuhhaus Schulze...
Ein Problemfall. Die Erben haben den Nachlass ausgeschlagen. Der Verwalter versucht bisher vergeblich, das Haus zu veräußern. Baulich ist Gefahr im Verzug. In Regie des Kreises soll in der kommenden Woche die obere Etage abgetragen werden. Nicht auszuschließen ist, dass das Haus ganz abgerissen werden muss. Dann tut sich dahinter der nächste Problemfall auf: Das Gelände des einstigen Fleischereibetriebes. Die Immobilie ist vor Jahren von einem neuen Besitzer erworben worden. Was daraus wird, ist völlig offen.
Mit dem neuen Besitzer der Mühle, der das Bauwerk saniert hat, hat die Stadt ja Glück. Sollte dort nicht ein Mühlenmuseum entstehen?
Da sind wir tatsächlich etwas in der Pflicht. Das Museum in der Mühle ist Teil eines Projektes, das über Leader gefördert wurde. Wir hatten dem Besitzer da Unterstützung zugesagt. Im Übrigen wird die Mühle in Stadtführungen einbezogen. Im vorigen Jahr haben wir vier ehrenamtliche Stadtführer bestellt - unsere Archivarin Karla Fitzner, Jochen Pietzsch, Adina Thomas und Margit Marten.
In diesem Jahr soll die Golzener Straße erneuert werden. Was ist geplant?
Das Bauvorhaben umfasst die Erneuerung der Fahrbahn vom Ortseingang aus Richtung Bad Bibra bis zur Appelbrücke. Zunächst muss der AZV aber einen Regenwasserkanal bauen. Wir hoffen, dass er im September beginnt. Daran schließen sich, wenn der nächste Winter mitspielt, Fahrbahn und Nebenanlagen an. Wir als Stadt planen einen einseitigen Geh- und Radweg bis zum Ortsausgang. Im Gespräch ist eine „Verkehrsinsel“ in Höhe des Nettomarktes, die Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtert, eventuell werden auch die Bushaltestellen nach dort verlegt. Die Baumaßnahmen werden sich bis 2019 hinziehen.
Anwohner der Nebraer Straße hatten ja einen Brief ans Land geschrieben, dass auch diese Straße dringend erneuert werden muss. Gab es Reaktionen?
Wir haben jetzt die Zusage, des Landesbaubetriebes, dass die Planung Ende 2018 beginnt, die Sanierung soll bis 2020 umgesetzt werden. Es gab im Dezember ein Gespräch zu diesem Vorhaben, das aus unserer Sicht sehr gut verlaufen ist.
