Teuchern Perkfest Teuchern: Detlef Beutler organisiert Parkfest seit acht Jahren ganz allein

Teuchern - Fünf Tage mit viel Arbeit und wenig Schlaf. Das erwartet Getränkehändler Detlef Beutler in dieser Woche. Denn am Donnerstag beginnt in Teuchern das 67. Parkfest - das größte Volksfest der Stadt. Seit acht Jahren wird es allein von Detlef Beutler organisiert. Die Stadt legte diese Aufgabe per Ratsbeschluss in die Hände des Unternehmers. Die Kommunalaufsicht des Burgenlandkreises habe die Stadt Jahr um Jahr dazu gedrängt, die Organisation des Volksfestes in private Regie zu übertragen, damit die Kommune aus ihren haushaltstechnischen Schwierigkeiten herauskommt, so Beutler.
„Ich war damals der einzige Bewerber und habe wohl auch deshalb den Zuschlag für die Ausrichtung des Parkfestes bekommen“, erinnert sich der 55-Jährige. Als Geschäftsmann kennt sich Detlef Beutler aus mit Kalkulation, Organisation und Bewirtung. Doch er muss auch den den schwierigen Spagat zwischen hohen Kosten, Ansprüchen der Besucher und der Zusammenstellung eines attraktiven Programms schaffen. Und das sei nicht so einfach.
„Nach dem Fest ist vor dem Fest“
Die Vorbereitung des Parkfestes beginnt schon unmittelbar nach seinem Ende. „Nach dem Fest ist vor dem Fest“, erklärt Beutler schmunzelnd. So gilt es, die kulturelle Umrahmung der fünf Festtage zu organisieren, das große Zelt zu stellen, Essen und Getränke zu besorgen, einen Sicherheitsdienst zu verpflichten, Wasser- und Stromanschlüsse zu besorgen, die Müllsammlung und -abtransport zu organisieren. Außerdem muss der Schausteller-Park auf dem Platz an der Mühlstraße, den alle nur RTS-Platz nennen, eingerichtet werden.
Für Letzteres hat sich Beutler mit Doreen und Dirk Rostalski aus Teutschenthal erfahrene Partner ins Boot geholt. „Die beiden sind selbst Schausteller und kennen sich aus. Sie schreiben die Ausrichtung in der Schaustellerzeitung aus und sorgen dafür, dass drei große Fahrgeschäfte und zehn kleinere Anbieter auf den Platz kommen“, erzählt Beutler. In diesem Jahr können sich Rummel-Besucher unter anderem auf die Jukebox, ein Riesenrad, Autoscooter und Kinderfahrgeschäfte freuen.
Der Gewerbeverein Teuchern veranstaltet am Samstag, 27. August, innerhalb des Parkfestes den sogenannten Tag der Vereine. Der Gewerbeverein, der Geflügelzuchtverein Teuchern und die Osterland Landwirtschafts GmbH locken mit jeweils einer Tombola. Am Stand des Heimatvereins Teuchern gibt es unter anderem die neueste Ausgabe des Heimatheftes „Teucherns Historia“. Die Gebietsverkehrswacht Hohenmölsen-Teuchern, der Imkerverein und die Bogenschützen sowie die Hundesportler aus Teuchern und Gröbitz haben ebenfalls Auftritte und Angebote.
Auf der Festbühne treten von 10 bis 11 Uhr die Jagdhornbläser des Hegerings Teuchern auf, danach zeigt der Kindergarten ein Programm. Die Karate-Sportler aus Teuchern zeigen ab 11.30 Uhr ihr Können, ehe ab 12.30 Uhr bis gegen 15 Uhr der Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Teucherner Feuerwehr stattfindet. Ab 15 Uhr treten die Sunflowers aus Hohenmölsen auf der Parkbühne auf. Die Schalmeienkapelle Wernsdorf spielt von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr im Park. Ab 20 Uhr ist dann im Festzelt Tanz mit den „Two Riders“. (ash)
Mehr Informationen zum Tag der Vereine und zum Festprogramm gibt es auch im Internet unter www.stadt-teuchern.de
Mit dem Gröbener Discjockey Rocco Maul hat der Geschäftsmann einen engagierten jungen Mann kennengelernt, der es mit seiner Idee geschafft hat, seit 2013 das kulturell etwas angestaubte Image des Volksfestes aufzufrischen und mit House und Elektro-Pop-Rhythmen Hunderte Jugendliche in den Park zu locken. Auch in diesem Jahr werden sich am Freitagabend junge Leute aus Weißenfels, Zeitz, Teuchern, Hohenmölsen, Osterfeld und Stößen treffen, um Spaß zu haben. Ab 22 Uhr werden die DJs Frischluftliebe, Vortex, Rawley, Rocco M. vs. Tonsen, Hellmann und B2thebeat auflegen.
Am Tag darauf legt Beutler die Fest-Gestaltung von 10 bis 19 Uhr in die Hände des Teucherner Gewerbevereins. Der organisiert den Tag der Vereine. Und am Sonntag ruft ein buntes Familien-Showprogramm in den Park, ehe am Montagabend um 21 Uhr ein farbenprächtiges Höhenfeuerwerk den Abschluss des Parkfestes bildet.
Detlef Beutler, der während der fünf tollen Tage neben seinen acht fest Angestellten bis zu 40 Saisonkräfte beschäftigt und selbst mit bedient, hofft auf viele Parkfest-Besucher - auch mit Blick auf die Konkurrenz durch das Weißenfelser Schlossfest. Dieses findet immer zeitgleich mit dem Teucherner Parkfest statt, und es lockt viele Besucher an die Saale. Doch für das Weißenfelser Fest würden eben auch Stadt- und Sponsorengelder fließen.
Kaum Unterstützung von der Stadt
„Für das Parkfest bekomme ich keinen Cent von der Kommune“, betont Beutler, der sich schon ein wenig darüber ärgert, dass die Stadtverantwortlichen während ihrer Auftritte trotzdem meist von „ihrem Parkfest“ sprechen. „Natürlich hat die Stadt den Vertrag mit mir 2015 um fünf Jahre verlängert. Doch die Unterstützung für das Fest und seine Ausgestaltung ist gleich Null“, gibt der 55-Jährige zu bedenken. Ein großes finanzielles Hindernis für ein hochwertigeres Kulturprogramm seien die hohen Gagen und die Versorgungs- und Unterbringungsansprüche der Künstler. Die bekannteren Rockbands oder Sänger würden schon mal fünfstellige Summen für einen Auftritt verlangen, so Beutler.
Doch der Geschäftsmann lässt sich nicht entmutigen, hofft mit Zuverlässigkeit und Ideen, beim Publikum wieder zu punkten. So könne er sich gut vorstellen, künftig auch Klassik im Park anzubieten. Und den Gedanken, während des 70. Jubiläums-Festes in drei Jahren auch Kinoabende zu veranstalten, findet er ebenfalls ganz gut. (mz)