Naumburger Tierschutzverein "Hilfe für Samtpfoten" Naumburger Tierschutzverein "Hilfe für Samtpfoten": Klein krank ausgesetzt

Naumburg - 10. September: Vier kranke kleine Katzen werden in einem Karton vor der Geschäftsstelle des Tierschutzvereins „Hilfe für Samtpfoten“ in Naumburg „entsorgt“. 25. September: Drei Kätzchen werden vor dem Jugendklub in Droitzen ausgesetzt. Ende September: Zwei Katzen werden in Herrengosserstedt aus einem Auto geworfen. Vereinsvorsitzender Steffen Hoyme könnte diese Liste fortführen. „Derzeit explodiert die Zahl an Katzen, die ausgesetzt werden“, zieht er Bilanz.
Kleine Katze schwer verletzt
Mitte November ereignet sich dann ein besonders tragischer Fall: Passanten finden im Flemminger Weg einen Karton mit einer kleinen Katze. Das Tier hatte ein gebrochenes Bein, im Brustbereich steckte ein Diabolo. Es wurde in eine Leipziger Tierklinik gebracht. Viele der gefundenen Vierbeiner sind krank. „Ich befürchte, die Dunkelziffer von ausgesetzten Katzen ist hoch“, sagt Maria Hoyme, die stellvertretende Vorsitzende. Derzeit sind rund 60 Katzen in der Obhut des Tierschutzvereins - in Form von sogenannten Pflegestellen bei Katzenfreunden beziehungsweise von Futterstellen an verschiedenen Orten. Sorgenkinder sind auch jene drei Katzen, die mit starkem Parasiten- und leichtem Pilzbefall auf dem Grundstück eines allein stehenden Herren in Bad Kösen geborgen werden konnten. Anwohner und Passanten hatten Alarm geschlagen. Rund 30 Tiere verschiedenen Alters leben auf dem Areal. „Sowohl das Ordnungs- als auch das Veterinäramt haben davon Kenntnis“, sagt Hoyme.
Kastrationsprogramm bis Ende 2020
Gegen die Flut an neugeborenen und meist ausgesetzten Katzen durch eine unkontrollierte Vermehrung hat der Verein nun ein Kastrationsprogramm gestartet. Alle Hoffnungen liegen dabei auf Spenden. Die Initiative soll bis Ende des kommenden Jahres laufen. 100 Katzen sollen dabei kastriert werden. Die Kosten liegen bei rund 100 Euro pro Katze und bei 60 Euro pro Kater. Der Tierschutzverein begeht im kommenden Jahr sein nunmehr fünfjähriges Bestehen. Großes Ziel sei es, in der Zukunft ein Katzenhaus einzurichten. Laut Steffen Hoyme gehören dem Verein derzeit 60 Mitglieder an. „Darunter sind auch Kinder und Jugendliche. Wir sind generationsübergreifend tätig“, freut sich der Vereinschef. Viermal im Jahr treffen sich die Mitglieder; das nächste Mal am 13. Dezember zu einer Weihnachtsfeier.
Mehrwöchige Suche nach Luna, Pet-Trailerin hilft
Dann wird wohl auch über eine besondere Aktion gesprochen. Drei Wochen lang waren Mitglieder, Helfer sowie die professionelle Pet-Trailerin Katja Culbertson aus Gera auf der Suche nach Luna. Die Hündin war von Rumänien nach Naumburg gebracht worden, um ihr ein besseres Zuhause zu geben. Der hiesige Tierschutzverein war seit diesem Jahr in Kontakt mit Vereinen in Osteuropa, um dortige Straßenhunde nach Deutschland zu vermitteln. „Wir werden diese Aktion vorerst nicht weiterführen“, so Maria Hoyme. Gefunden wurde das ausgebüxte Tier schließlich in Langenbogen (Gemeinde Teutschenthal).
Spenden für die Kastrationsaktion gehen an: IBAN DE66 80040 0000 5205 638 00 bei der Commerzbank